220042 Geschichtsphilosophie. Löwiths "Weltgeschichte und Heilsgeschehen" und Perspektiven auf Marx, Foucault und Benjamin (S) (SoSe 2016)

Inhalt, Kommentar

Die Frage, ob Geschichte einen ‚Sinn‘ hat, ist wohl so alt wie die Geschichtsschreibung. Das Buch ‚Meaning in History‘ (‚Weltgeschichte und Heilsgeschehen‘) des Exil-Historikers Karl Löwith (der in den USA bekannter sein dürfte als in Deutschland) kann hier als Einstieg dienen. Löwith pointiert sie wie folgt: „Bestimmt sich das Sein und der ‚Sinn‘ der Geschichte überhaupt aus ihr selbst, und wenn nicht, woraus dann?“

Das Seminar rekonstruiert wichtige Aspekte dieser geschichtsphilosophischen Denkfigur: „Die Weltgeschichte ist das Weltgericht“, lautet etwa ein berühmter Satz Hegels bzw. Schillers, der seine Wurzeln aber schon in der prophetischen Sicht des Alten Testaments hat. Der Versuch, das Urteil der Geschichte vorwegzunehmen, vereint so unterschiedliche Denker des Historischen wie Augustin, Marx und Spengler. Letzterer versucht in seinem Buch ‚Der Untergang des Abendlandes‘ sogar, „Geschichte vorauszubestimmen“. Gleichhin, ob ‚Schicksal‘ (Spengler), ‚Revolution‘ (Marx), ‚Erwachen‘ (Benjamin) oder womöglich auch ‚Vernunft‘ (Voltaire, Condorcet) – ohne eine theologische Komponente scheinen die wenigsten Geschichtsphilosophien auszukommen, und sei es in der Verweltlichung der Vorsehung zur menschlichen Voraussicht des Fortschritts.

Vor dem Hintergrund von Löwiths sowie Foucaults Kritik der Geschichtsphilosophie sollen im Seminar exemplarische Positionen gemeinsam erörtert und diskutiert werden.

Eine Kontaktaufnahme mit dem Seminarleiter vor Veranstaltungsbeginn ist sinnvoll.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Interesse an philosophischen Fragestellungen der Geschichtswissenschaft sowie an interdisziplinärem Arbeiten (Geschichte - Literatur - Philosophie - Wissensgeschichte).
Die Löwith-Lektüre (s. Literaturangaben) sollte vor Semesterbeginn gut vorangeschritten sein.

Literaturangaben

Karl Löwith: Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie [1949], Stuttgart 2004.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Do 12-14 X-E0-211 11.04.-22.07.2016
nicht am: 05.05.16 / 26.05.16

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-M-4.1 Theoriemodul Interdisziplinäres Theorieseminar benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 4.7 Wahlpflicht 4 scheinfähig Studierbar als Lektürekurs  

Kritische Lektüre und Diskussionsbereitschaft;
Übernahme eines Referats (voraussichtlich Text-Vorstellung)

Lernraum (E-Learning)
Lernraum (E-Learning)
registrierte Anzahl: 4
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
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SS2016_220042@ekvv.uni-bielefeld.de
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Keine Studierenden per E-Mail erreichbar
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 28. April 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 23. Februar 2016 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 23. Februar 2016 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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70910547