Wohlfahrtspluralistische Konzepte gehen davon aus, dass eine Verbesserung der Lebenssituation der Gesellschaftsmitglieder nicht durch den Ausbau von Leistungen eines einzigen Sektors (wie etwa des Staates oder des Marktes) eintritt. Stattdessen wird die These vertreten, dass gerade das Zusammenwirken mehrerer Sektoren der Wohlfahrtsproduktion sinnvoll ist, da hierdurch die spezifischen Schwächen der einzelnen Bereiche ausgeglichen bzw. alle vorhandenen Leistungsstärken genutzt werden können. Eine besonders wichtige Rolle wird hierbei dem intermediären Sektor (Freiwilligenarbeit, Wohlfahrtsverbände) und dem informellen Sektor (Familie, informelle Netze) zugerechnet. Diese Sektoren sollen nicht nur stärker zur Leistungserbringung herangezogen werden, sondern ihrerseits auch unterstützt und gestärkt werden. Ansonsten wird der Staat in diesem Zusammenspiel einer "gemischten Wohlfahrtsproduktion" weniger als Leistungsstaat und vielmehr in der Rolle des steuernden und aktivierenden Staates gesehen. Mittlerweile gibt es im In- und Ausland eine ganze Reihe von konkreten Politiken, die dieses Konzept widerspiegeln. Es stellt sich die Frage, ob hierdurch tatsächlich die Leistungssituation verbessert werden kann oder ob möglicherweise neue Ungleichgewichte entstehen.
In der Veranstaltung soll es zunächst um eine genauere Analyse der Leistungsstärken und Leistungsschwächen der vier Sektoren Staat, Markt, intermediärer Bereich und informeller Bereich gehen. Im Anschluss hieran wird - möglichst auf der Basis empirischer Untersuchungen - die These der "Synergie", d.h. der Wohlfahrtssteigerung durch Wohlfahrtspluralismus an konkreten Beispielen überprüft. Dabei wird nicht nur auf die Angebotsseite, d.h. auf die Ausdehnung des Leistungsangebotes auf verschiedene Sektoren Bezug genommen, sondern auch auf die Voraussetzungen ihrer Inanspruchnahme und auf Folgen ihrer Nutzung auf der Seite der Leistungsempfänger eingegangen.
Evers, Adalbert/ Olk, Thomas (Hrsg.): Wohlfahrtspluralismus. Vom Wohlfahrtsstaat zur Wohlfahrtsgesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag 1996
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.S.3 | Wahlpflicht | HS | |||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I | B2 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II | B2 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Soziologie | Nebenfach | 2.4.8 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.4.8 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie (Nebenfach) / Magister | 2.4.8 | Wahlpflicht | HS | ||||
Soziologie (2. Hauptfach) / Magister | 2.4.8 | Wahlpflicht | HS |