230127 Gartenwelten: Vom Locus amoenus zum Guerilla Gardening (S) (SoSe 2024)

Inhalt, Kommentar

Gartenwelten: Vom locus amoenus zum guerilla gardening

Paradies, Sehnsuchtsort, (Gegen-)Weltentwurf? Stets waren Gärten ein Spiegel ihrer Zeit und ein Mittel, den Gestaltungswillen ihrer Auftragsgeber:innen beziehungsweise ihrer Schöpfer:innen zu inszenieren. Das gilt für zur Kontemplation einladende islamische Palast- wie christliche Klostergärten, für die streng geometrischen Gärten des Absolutismus, die hierarchische Verhältnisse reproduzierten wie auch ihren Gegenpol, die der Natur nachempfundenen, romantischen Landschaftsgärten, die von Großbritannien aus ihren Siegeszug auf den europäischen Kontinent antreten sollten. Künstler:innen verschiedenster Couleur boten Gärten ein immenses Potential an Ausdrucksformen: die impressionistische Farbenschwelgerei Claude Monets im normannischen Giverny, Roberto Burle Marx' tropischer Modernismo im Sítio Santo Antonio da Bica nahe Rio de Janeiro; die üppigen Gartenräume der Tudor-Ruine Sissinghurst Castles, angelegt von Vita Sackville-West und Harold Nicolson, oder, ebenfalls in der englischen Grafschaft Kent, Derek Jarmans dem Kieselstrand von Dungeness abgerungener Garten von Prospect Cottage.

Kulturgeschichtlich betrachtet hatten Gärten, hatte Gärtnern also stets Konjunktur. Und in letzter Zeit auch bei jüngeren Alterskohorten. Dies zeigt sich in Gartenblogs und YouTube-Kanälen mit so klangvollen Namen wie "Plant One on Me" oder "Epic Gardening" sowie der hierzulande enorm gestiegenen Beliebtheit von Mitgliedschaften in Kleingärtner:innenvereinen und dem Siegeszug des Hochbeets auf Balkone und in Privatgärten. All diese mögen mal als Reflexe eines Strebens nach antikapitalistischer Autonomie im Sinne der Urban Gardening-Bewegung der 1970er, mal nach individueller Selbstoptimierung oder dem Verlangen nach Naturnähe gelten. Dieses Seminar spürt den gemeinsamen Wurzeln der Begriffe Garten und Kultur nach, indem es an Hand exemplarischer Gartentheorien und -typologien sowie realer Gärten einerseits und ausgewählten Gartenphänomenen in Literatur, Film und Alltagskultur andererseits nach dem Zusammenhang zwischen offiziell-repräsentativen und individuellen hortikulturellen Praktiken und ihren kulturgeschichtlichen, ästhetischen, und politischen Dimensionen fragt.

Tagesexkursionen zu Gärten und Gartenprojekten (in Absprache mit den Teilnehmer:innen) sind geplant.

Literaturangaben

Werden im Seminar bekanntgegeben.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Do 12:00-14:00 T0-260 08.04.-19.07.2024

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-LIT-M-LitINT Intensivierung Profilmodul Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
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Profilmodul Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-M-MGS-wp Wahlpflichtmodul Literaturwissenschaft Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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38-M2-KV Theoretische Grundlagen Kulturgeschichte Studienleistung
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Kulturtheorien Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
38-M9-KV Individuelle Profilierung Wissenschaftliche Profilierung Studienleistung
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38-M9-KV_a Individuelle Profilierung Wissenschaftliche Profilierung Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 14
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2024_230127@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_445523644@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
14 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 1
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Mittwoch, 25. Oktober 2023 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 15. März 2024 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 15. März 2024 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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445523644