Das Konstrukt Lebensqualität (LQ) ist vor ungefähr drei Jahrzehnten in die klinische Forschung eingeführt worden. Seitdem ist international eine Fülle von Verfahren zur Erfassung der Lebensqualität entwickelt worden und in einer Vielzahl von Studien, insbesondere in der medizinischen Forschung, eingesetzt worden. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass die Patientensicht und die subjektive Bewertung der Lebensqualität zu wichtigen Elementen in der klinisch-medizinischen Forschung geworden sind. Das "Konstrukt" Lebensqualität wirft aber auch eine Reihe von methodischen Fragen auf (z.B. Zufriedenheitsparadox, "response shift", Messbarkeit von LQ, interindividuelle Vergleichbarkeit von LQ-Werten) und wird z.B. wegen der fehlenden theoretischen Grundlagen, der unklaren Differenzierung gegenüber verwandten psychologischen Konstrukten (z.B. Lebenszufriedenheit, Wohlbefinden und emotionale Befindlichkeit) kritisiert.
In dem Seminar sollen
Ziel ist es, einen kritischen Einblick in das Konstrukt "Lebensqualität", seiner Möglichkeiten und Grenzen zu geben.
Literatur
Pukrop, R. (2003). Subjektive Lebensqualität - Kritische Betrachtung eines modernen Konstruktes. Nervenarzt, 74(1), 48-54.
Radoschewski, M. (2000). Gesundheitsbezogene Lebensqualität - Konzepte und Maße. Bundesgesundheitsbl. Gesundheitsforsch. Gesundheitsschutz, 43, 165-189.
Schumacher, J., Klaiberg, A. und Brähler, E. (Hrsg.) (2003). Diagnostische Verfahren zu Lebensqualität und Wohlbefinden (Diagnostik für Klinik und Praxis, Band 2). Göttingen: Hogrefe.
Staudinger, U.M. (2000): Viele Gründe sprechen dagegen, und trotzdem geht es vielen Menschen gut: Das Paradox des subjektiven Wohlbefindens. Psychologische Rundschau, 51, 4, 185-197.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Psychologie / Diplom | (Einschreibung bis WiSe 06/07) | H95 M-13 | Wahl | scheinfähig HS |