"Ehre" gilt als zentrales Element (nicht nur) vormoderner Gesellschaften. Es handelt sich um ein äußerst vielfältiges Phänomen: Man spricht von der Standesehre, der Familienehre, ehrenhaftem Verhalten, zünftiger Ehre, männlicher Ehre aber auch der Ehre einer Stadt. Hinzu kommt die Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit, etwa des Scharfrichters. Ehre musste auf der Straße, im Wirtshaus und im Extremfall im Duell verteidigt werden, war ein wesentlicher Faktor in Gerichtsprozessen, spielte als Reputation der Herrschenden eine wichtige Rolle in der Politik und konnte, bspw. über einen standesgemäß prunkvollen Lebensstil, vermehrt werden.
Die große Bedeutung der Ehre ist mindestens seit Beginn des letzten Jahrhunderts unbestritten. Ebenso lang ringen Forschende allerdings mit einer Konzeptualisierung, denn das Phänomen lässt sich nur äußerst schwer beschreiben und operationalisieren: Was ist Ehre eigentlich? Das Seminar hat zum Ziel, den sprichwörtlichen Pudding an die Wand zu nageln, also der Frage nach dem Wesen der Ehre nachzugehen. Wir tun dies, indem wir bestehende Konzepte analysieren und ihre Vor- und Nachteile sowie ihre Auswirkungen auf geschichtswissenschaftliches Arbeiten diskutieren. Dabei betrachten wir vor allem Arbeiten von Historiker:innen, greifen jedoch immer wieder auch auf Angebote aus der Soziologie zurück (bspw. Simmel, Weber, Elias, Bourdieau).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mi | 16-18 | X-E0-210 | 07.04.-18.07.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Historiographie | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |