Thema des Seminars ist die Rolle von Macht im politischen System. Dabei soll ein Machtbegriff erarbeitet werden, der Distanz zu Vorstellungen hält, die auf Durchgriffskausalität oder Intentionen eines Machthabers (Max Weber) referieren. An die Stelle derartiger Akteursperspektiven tritt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen politischer Kommunikation und ihrer machtförmigen Durchsetzung. Macht wird als symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium begriffen, das Voraussetzung für die Ausdifferenzierung eines politischen Funktionssystems und die Durchsetzungsfähigkeit politischer Kommunikation ist. Politische Macht ist wesentlich Drohmacht, die den möglichen Einsatz ‚letzter Mittel’ symbolisiert. Diese Vorstellung impliziert, dass die Anwendung von Gewalt eher mit Machtverlusten verbunden ist, denn der Einsatz von Gewalt indiziert, dass nicht mit einer generalisierten Abnahmebereitschaft politischer Entscheidungen gerechnet werden kann. Nicht Macht als symbolisch generalisiertes Medium kommt dann zur Geltung, sondern das physische Substrat der Macht.
Insofern der Einsatz und die Erzeugung von Macht über einen komplexen politischen Machtkreislauf (Publikum, Politik, Verwaltung) gesteuert wird, ist der Bezug auf das Handeln von Machthabern nicht primär. Vielmehr fördern die Strukturen des politischen Machtkreislaufs die Durchsetzungsfähigkeit bestimmter Kommunikationen und behindern andere. Die daraus sich ergebenden Effekte werden dann personal zugerechnet, ohne dass dies für die Rekursivität der Machtkommunikation etwa bedeutungslos wäre.
Diese Position soll mit Ansätzen verglichen werden, die andere Grundlagen für politische Handlungsfähigkeit vermuten, so z.B. hierarchische Organisation und Handlungsrationalität (Max Weber) oder Elitenherrschaft (Schumpeter).
Luhmann, N., 2003: Macht. 3. Aufl., Stuttgart: Lucius & Lucius (UTB)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Politische Kommunikation / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | - | 2.1 | Wahlpflicht | - | - | |
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | - | Modul 3.2 | - | - | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
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