220107 Die Theologie der Befreiung in Lateinamerika (1962-1988) (GST) (SoSe 2012)

In der zweiten Hälfte des 1960er Jahre entwickelte sich in Lateinamerika infolge der Kubanischen Revolution und verschiedener sozialer und Guerillabewegungen eine Hinwendung zahlreicher Kleriker und christlicher Gemeinden zur Befreiungstheologie, die sich der Hinwendung zur Spiritualität der armen, oftmlas indigenen Bevölkerung, der Kritik am Kapitalismus und einer Reform der traditionellen Theologie verschrieb. Nachdem sich die katholische Kirche in ihren Generalversammlungen von Medellín (1968) und Puebla (1979) zunächst im Kontext von sozialkaritativem und Menschenrechtsengagement auf die Seite der Befreiungstheologen stellte, kam es in den 1980er Jahren zu einer zunehmenden Spaltung zwischen Amtskirche und christlichen Basisgemeinden. Das Grundseminar untersucht das spannungsgeladene Verhältnis von Gesellschaft, Kirche und Politik in Lateinamerika von den Ursprüngen der Befreiungstheologie in den 1960er Jahren bis zu den 1980er Jahren.

Literaturangaben

Raúl Fornet-Betancourt: Annäherung an Lateinamerika. Die Theologie der Befreiung und die gesellschaftliche Entwicklung Lateinamerikas, Frankfurt/M. 1984. Gustavo Gutiérrez: Theologie der Befreiung, 10. Aufl., Mainz 1992. Mark I. Millington (Hg.): Catholicism and politics, Nottingham 1993.