Dienstags 15-16 Uhr oder nach Vereinbarung.
Christina Benninghaus arbeitet seit Januar 2022 am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bielefeld. Zuvor war sie als DAAD-Fachlektorin für Geschichte am Wadham College in Oxford tätig.
Christina Benninghaus studierte Geschichte und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Ihr Masterstudium absolvierte sie am Centre for the Study of Social History an der University of Warwick. Sie promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Anschließend unterrichtete und forschte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin, wissenschaftliche Assistentin und Vertreterin einer Juniorprofessur an den Universitäten Halle-Wittenberg, Bielefeld, Bochum und Gießen. Von 2012 bis 2014 war sie Senior Research Fellow am Department of History and Philosophy of Science an der University of Cambridge.
Unfruchtbarkeit als vergeschlechtlichte Erfahrung
Seit vielen Jahren arbeite ich zu unterschiedlichen Aspekten von Unfruchtbarkeit in historischer Perspektive. Mich interessiert, wie sich die Erfahrung, keine Kinder bekommen zu können, historisch veränderte. Dazu untersuche ich soziokulturelle Konstrukte von Elternschaft, medizinische Konzepte von Fortpflanzung und (Un)Fruchtbarkeit, Körpervorstellungen und -erfahrungen, Behandlungsformen und -erfahrungen, religiöse Vorstellungen sowie Praktiken sozialer Elternschaft wie Pflegeelternschaft und Adoption.
Zur Zeit arbeite ich an einem Aufsatz über "Künstliche Befruchtung in der Nachkriegszeit: Debatten, Bilder, Narrative, 1945-1970" sowie an einem Text über die "Erfindung des adoptierbaren Kindes, 1870-1930"
Neben meiner empirischen Forschung beschäftigen mich theoretisch-methodologische Fragen, die die Zukunft des Fachs Geschlechtergeschichte neben und innerhalb der Geschlechterforschung betreffen. Konkret interessiere ich mich besonders für die Bedeutung von Bildern für die gesellschaftliche Kommunikation von und über Geschlecht und für die kritische Reflexion von Kernbegriffen der Geschlechterforschung.