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Frau Dr. Lilija Wedel

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Curriculum Vitae

Akademischer Werdegang

2013-2017
Promotion an der Georg-August-Universität Göttingen
Dissertation über "Lebens-, Mentalitäts- und Kulturwelten des russischen
Adelszwischen Tradition und Wandel (am Beispiel der Gouvernements
Moskau, Tverund Rjazan): 1762-1861"

2011-2013
Studium der Geschichte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Masterarbeit über "Das Leben der Deutschen im Prisma russischer ZarenEine Untersuchung der Verhältnisse vom späten 15. bis zum frühen 17. Jahrhundert

2008-2011
Studium der Politikwissenschaft und Geschichte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Bachelorarbeit über „ Rolle und Bedeutung der Waräger im Werden des frühen Russischen Reiches

Stipendien und Auszeichnungen

2016-2017
Stipendium der GSG Göttingen

2014-2017
Stipendium der Soltenbornstiftung Göttingen

2012-2013
Deutschlandstipendium an der Leibniz Universität Hannover

Berufserfahrung

2018-2020
Angestellte im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers

2018-2020
Lehrbeauftragte für Osteuropäische Geschichte am Seminar für Mittlere
und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen

2016-2017
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Osteuropäische Geschichte
am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-
Universität Göttingen

2015-2016
Angestellte im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers

2015
Lehrbeauftragte für Osteuropäische Geschichte am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
an der Georg-August-Universität Göttingen

2013-2014
Angestellte im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers

Projekte

2018-2019
Buchprojekt „ Deutsche Schicksale im frühneuzeitlichen Russland

2011-2012
Mitarbeit im Projekt „ The Laughing Ages “ am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover

Mitgliedschaften

2011-2015
Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e. V.

2013-2017
Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen

Seit 2014
Verband der Osteuropahistorikerinnen und –historiker e. V.

Aktuelle Forschungsthemen

Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen

Russische Adelsgeschichte (18. - 19. Jahrhundert)
Russische und sowjetische Mentalitäts- und Kulturgeschichte
Konsumgeschichte im späten Russischen Reich
Geschichte der Russlanddeutschen (spätes 15. - frühes 20. Jahrhundert)
Deutsch-russische Beziehungen und Kulturtransfers
Sowjetische Tourismusgeschichte
Geschichte Zentralasiens / zentralasiatische Frauengeschichte (20. - 21. Jahrhundert)

Laufendes Forschungsprojekt

„Deutsche Werbung im Russländischen Reich:
Kulturtransfer und Konsumkultur im Zarenreich am Beispiel der reichs- und russlanddeutschen Werbung, 1870 – 1914“ (BKM/BKGE-Projekt)

Werbung ist ein zentraler Bereich des modernen Lebens. Sie reflektiert bestimmte sozioökonomische Entwicklungen und kulturelle Phänomene, sie prägt unsere Lebensstile und Alltagskulturen. Werbung dynamisiert Prozesse der Inklusion und Exklusion von gesellschaftlichen Gruppen mit Blick auf soziale, geschlechtsspezifische, ethnische oder religiöse Ungleichheiten.
Im Zeitraum von 1870 bis 1914 trug sie maßgeblich zur Bildung der Konsumenten bei, indem diese durch die Nutzung von neuen, oft ausländischen Waren die Moderne mitfühlten, miterlebten und mitgestalteten.
Nicht zuletzt durch die Werbung gelangten importierte wie einheimische materielle und kulturelle Güter von einem Ort zum anderen, oftmals von weit entfernten Produzenten zu immer neuen Konsumenten. Ein solcher Kulturtransfer via Werbung bzw. im Rahmen von Konsumpraktiken findet über nationale Grenzen hinweg als auch im loka¬len Aus¬tausch statt. Im Zarenreich scheint die Werbung zudem über ihre wirtschaftsstrategische Funktion hinaus zu einem optimalen Instrument interkultureller bzw. -ethnischer Kommunikation sowie zu einem Motor nationaler Modernisierung auf Gebieten wie Wirtschaft, Medizin und Kultur geworden zu sein.
Ich analysiere Werbung sowohl als Scharnier für Kulturtransfers und Modernisierungsprozesse als auch als Medium interethnischer und grenzübergreifender Kommunikation. Dabei konzentriere ich mich auf die deutsche bzw. russlanddeutsche Werbung. Dieser Zuschnitt hängt mit der unikalen Stellung und dem wirtschaftlichen Beitrag des (russland)deutschen Unternehmertums im Zarenreich im Vergleich zu den ausländischen bzw. nichtrussischen Vertretern anderer Nationalitäten zusammen.
Die Fallstudie baut ferner auf der Annahme auf, dass die deutschsprachige Werbung und die Werbung für deutsche Güter und Dienstleistungen abseits ihrer wirtschaftlichen Werte eine bestimmte Konsum- und Identitätskultur vermittelten. Im Zusammenhang mit dem Unternehmergeist der Russlanddeutschen wiederum frage ich danach, inwieweit sich die deutschen Minderheiten im Zarenreich als Vermittler, Mediatoren und Lobbyisten der deutschen Waren, Kulturgüter und Interessen an die Öffentlichkeit verstehen lassen.

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