250352 Drogenpolitik, hegemoniale Drogenmythen und die Spannungsfelder der Drogenhilfe und (sozial)pädagogischen Präventionsarbeit (BS) (WiSe 2011/2012)

Kurzkommentar

Das Seminar von Frau Babenhauserheide wird von Silke Opfer und Lars Ehlers-Quadfasel übernommen.

Inhalt, Kommentar

"Viel wird erzählt, um die Menschen von Drogen fernzuhalten. Vieles davon ist Makrelenlatein, wegen dem die Hühner lachen." schrieb Max Goldt salopp in einer Kolumne. Für einen professionellen (sozial-)pädagogischen Umgang mit Drogenkonsum hingegen ist eine Reflexion der historisch entstandenen politischen, juristischen und sozialen Rahmenbedingungen ebenso relevant wie eine Auseinandersetzung mit unbewussten Motiven der subjektiven und kollektiven Haltung zu psychoaktiven Substanzen, da das alltägliche "Makrelenlatein" über Drogen häufig unwillkürlich zu Stigmatisierungen, Tabus und Dämonisierungen führt, die einen reflektierten Umgang mit Usern ebenso behindern wie die Aufklärung über Drogen.
Nachdem wir die Schwierigkeiten nachvollzogen haben, wie sich die alltäglichen Begriffe Sucht und Drogen überhaupt wissenschaftlich sinnvoll fassen lassen, werden wir uns daher mit der Geschichte der Drogenverbote anhand der Beispiele Kaffee, Alkohol und Heroin und den Folgen der Prohibition für die KonsumentInnen illegalisierter Substanzen auseinandersetzen. Zur Reflexion von Stigmatisierung und sozialem Ausschluss werden wir uns dann folgender Frage zuwenden: Wie funktionieren hegemoniale Drogenmythen und -ideologien, wie reflektieren sie gesellschaftliche Probleme - und wo liegen ihre Gefahren? Welche Bedeutung nahmen und nehmen Drogemythen und ihre Reflexion in der Geschichte der Drogenhilfe ein? Darauf aufbauend erfolgt eine Diskussion darüber, welche Schwierigkeiten, Aporien, Ambivalenzen und Herausforderungen für Drogenhilfe, soziale Arbeit und Pädagogik sich ergeben.

Literaturangaben

Akzept, Bundesverband für Akzeptierende Drogenarbeit und Humane Drogenpolitik e.v. (Hrsg.): Menschenwürde in der Drogenpolitik. Ohne Legalisierung geht es nicht! Hamburg, 1993
Böllinger, Lorenz: Über die Amoral der Extase. In: Böllinger, Lorenz/ Lautmann, Rüdiger (Hg.): Vom Guten, das noch stets das Böse schafft. Frankfurt/ Main 1993.
Jungblut, Hans Joachim: Drogenhilfe. Eine Einführung. Weinheim/ München 2004
Kappeler, Manfred: Drogen und Kolonialismus. Zur Ideologiegeschichte des Drogenkonsums. Frankfurt/ Main 1991.
de Ridder, Michael: Heroin: Vom Arzneimittel zur Droge. Campus Verlag 2000.
de Ridder, Michael: Heroin. Geschichte - Legende - Fakten. In: Grözinger, Gerd (Hg.): Recht auf Sucht? Drogen Markt Gesetze. Berlin 1991.
Nolte, Frank: Zwischen 'Leistungsdroge' und 'Amotivalem Syndrom' - Drogenbilder und deren kulturelle Relativität. In: Nolte/ Quensel/ Schultze (Hg.): Wider Besseres Wissen. Bremen 1996.
Paul, Bettina/Schmidt-Semisch, Henning (Hrsg.): Drogendealer: Ansichten eines verrufenen Gewerbes. Freiburg i.Br., 1998
Scheerer, Sebastian/ Vogt, Irmgard (Hg.): Drogen und Drogenpolitik: Ein Handbuch. Campus Verlag, Frankfurt/Main 1989.
Schneider, Wolfgang: Die 'sanfte' Kontrolle. Suchtprävention als Drogenpolitik. Berlin 2006.
Schneider, Wolfgang/ Gerlach, Ralf (Hg.): Drogenhilfe und Drogenpolitik. Kritische Gegenwartsdiagnosen. Berlin 2009.
Schneider, Wolfgang: Drogenmythen. Zur sozialen Konstruktion von Drogenbildern in Drogenhilfe, Drogenforschung und Drogenpolitik. Berlin 2000.
Stephens, R.P.: Germans on drugs: the complications of modernization in Hamburg. Ann Arbor, Mich., 2007
Quensel, Stephan: Das Elend der Suchtprävention: Analyse, Kritik, Alternative. Wiesbaden 2004.
Zinberg, N. E.: Drug, Set, and Setting: The Basis for Controlled Intoxicant Use. New Haven 1984.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-MEW3 Akteure & Beteiligung E1: AdressatInnenbezogene Lebenslagen und gesellschaftliche Diskurse Studienleistung
Studieninformation
25-MEW3_wp Akteure & Beteiligung E1: AdressatInnenbezogene Lebenslagen und gesellschaftliche Diskurse Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Erziehungswissenschaft / Master (Einschreibung bis SoSe 2011) ME 3.1   4 aktive Teilnahme  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) H.2.2   scheinfähig  

Für die Vergabe eines Scheins wird ein Referat und eine Ausarbeitung erwartet. Die Themen werden in der Vorbesprechung bekannt gegeben.

Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 62
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
WS2011_250352@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_26593135@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
4 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 26. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 17. Oktober 2011 
Art(en) / SWS
Blockseminar (BS) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=26593135
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
26593135