Der Zusammenhang von Translokalität und Method(ologi)e wird in diesem Seminar aus drei Blickwinkeln diskutiert. Zum einen stellt sich die Frage nach der Methodologie, respektive den Methoden, mit denen soziale Phänomene der Grenzüberschreitung untersucht werden können. Um translokale soziale Formationen in den Blick nehmen zu können ist ein Instrumentarium, das sich von herkömmlichen methodischen Ansätzen der Sozialanthropologie und der qualitativen Forschung unterscheidet. Rezente Ansätze wie multi-sited fieldwork, multi-perspektivische Ansätze, Interface- und Eventanalyse und ethnographische Netzwerkanalyse und Mehrebenenanalyse werden anhand von Texten im Seminar intensiv diskutiert und deren Anwendbarkeit auf die Erforschung komplexer translokaler Konstellationen überprüft. Zweitens geht es um die Herausforderungen, die durch den translokalen Forschungszusammenhang entstehen. Hierbei interessieren Strategien zum Umgang mit kultureller Differenz, der ethnographische Blick, die Frage nach der Positionierung der/des Forschenden gegenüber dem Feld, sowie Diskussionen über geschlechtsspezifische Frage- und Problemstellungen. Auch praktische Fragen der Forschung in fremdkulturellen Kontexten werden diskutiert, wie beispielsweise die Kooperation mit lokalen WissenschaftlerInnen und EntwicklungsexpertInnen und die persönliche Situation in der Fremde. Drittens fragt dieses Seminar aber auch nach den methodologischen Implikationen von Translokalitätsansätzen: Wie verändern sich Fragestellungen und Herangehensweisen? Welche begrifflichen Instrumentarien und theoretischen Ansätze benötigt eine translokale Perspektive? Welchen Mehrwert könnte der Fokus auf translokale Formationen gegenüber anderen Ansätzen haben, die grenzüberschreitende soziale Phänomene in den Blick nehmen?
Das Seminar „Translokalität als method(olog)ische Herausforderung“ richtet sich insbesondere an Studierende, die empirische Erhebungen (Lehrforschung, Abschlussarbeit, usw.) durchführen oder durchgeführt haben. Für die TeilnehmerInnen der Lehrforschung „Politics of Identity and Belonging“ ist dieses Seminar verpflichtend.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Bielefeld Graduate School In History And Sociology / Promotion | Stream A | ||||||
Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 4 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.2.2 | Wahl | HS | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.4.7 | Wahl | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 5.3 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 4.2 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
Für die aktive Teilnahme (3LSP) wird die regelmäßige Lektüre deutsch- und englischsprachiger Texte sowie ein Referat/eine Textzusammenfassung vorausgesetzt. Für die benotete Einzelleistung (6 LSP) muss eine schriftliche Ausarbeitung/Hausarbeit abgefasst werden.