Die Aufklärung war eine ebenso faszinierende wie vielgestaltige politische, kulturelle und soziale Bewegung, die ab 1750 in unterschiedlicher Intensität alle europäischen Länder erfasste. Träger dieser Bewegung waren primär Gelehrte, höhere Beamten, Pfarrer und Künstler, in einigen Ländern wurden jedoch auch bereits einfachere Menschen auf dem Lande erfasst. Ideeller Dreh- und Angelpunkt dieser Bewegung war die neue Vorstellung, dass die Menschheit sich auf einem Pfad der Vervollkommnung und des Forschrittes befinde, welche die Aufklärer durch ihre Bemühungen beschleunigen könnten. Mit der Aufklärung untrennbar verbunden ist umgekehrt die Kritik an Zuständen, die als "rückständig" denunziert und abgelehnt wurden wie zum Beispiel die Tortur, die Religion, die Ständegesellschaft und vieles andere mehr. Entsprechend dieser kritischen gesellschaftlichen Stossrichtung mussten sich die Aufklärer in vielen Ländern in subversiv-clandestiner Weise organisieren (Geheimbünde, Freimaurer). Typisch aufklärerisch waren aber auch neue, offene Assoziations- und Geselligkeitsformen in Gestalt von Vereinen (Lesegesellschaften, Theater- und Sängervereine, Salons, Tee- und Kaffeehaus), die ihrerseits auf dem Ideal einer nichtständischen Gesellschaft gleichberechtigter Bürger aufbaute. Unterschiedlich ist die Deutung der Aufklärung durch die Historikerinnen. Während die einen in dieser Bewegung eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einer demokratischen Gesellschaft sehen, deuten andere Historiker darin eine erste, fundamentale Ideologisierung von Politik und Gesellschaft, welche die totalitären Fortschrittsideologien des 20. Jahrhunderts mit vorbereitete. Das Seminar wird den Studierenden eine Einführung und Überblick in das Selbstverständnis, die Ziele, die wichtigsten Themenfelder, die Träger und Organisationsformen der Aufklärung geben.
Zu Beginn des Seminars wird den Studierenden ein Reader mit Literatur zur Verfügung gestellt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.5 |
Seminar Vormoderne | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-B4-LFS-Ha Geschichte 1: Hauptmodul Geschichte der römischen und der romanischen Welt (für Studierende mit Kernfach Geschichte) | Seminar | benotete Prüfungsleistung
|
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | 3.1.5; 3.4.4; 3.6.4 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (G) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.4.4 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | ||
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.1.5 | 8 | ||||
Geschichtswissenschaft (HR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.6.4 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | ||
Romanische Kulturen: Sprache, Literatur, Geschichte / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | BaRKF4b; BaRK5f | ||||
Studieren ab 50 | Öffnung für Studierende ab 50 nach Rücksprache mit dem Dozenten |