In diesem Jahr jährt sich zum fünfhundertsten Mal der Beginn der Reformation, der gemeinhin mit der Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen auf den 31. Oktober 1517 datiert wird. Zur Feier des „Lutherjahres 2017“ ist auf der offiziellen Homepage zu lesen: „Während in früheren Jahrhunderten Reformationsjubiläen national und in konfessioneller Abgrenzung begangen wurden, soll das kommende Reformationsjubiläum von Offenheit, Freiheit und Ökumene geprägt sein. 2017 feiern wir nicht einfach nur 500 Jahre Reformation, sondern erinnern auch daran, welche Rolle die Reformation bei der Entstehung der Moderne gespielt hat.“ Luthers Thesenanschlag wird hier also als eine der Initialzündungen der Moderne beschrieben, eine Sichtweise, die heute weit verbreitet ist. Jedoch war dies nicht immer so, denn wie aus dem Zitat auch hervor geht, wurde das Reformationsjubiläum in verschiedenen Zeiten unterschiedlich gefeiert und das Ereignis der Reformation und die durch sie geprägten folgenden Jahrhunderte wurden immer wieder neu interpretiert und erinnert. Die Einschätzung der Reformation und des sogenannten Zeitalters der Glaubensspaltung (1517–1648) war und ist dabei auch immer von der jeweiligen Gegenwart geprägt. Die Geschichtswissenschaft ist von diesen wandelnden Sichtweisen und Interpretationsansätzen natürlich nicht ausgenommen. Ganz im Gegenteil wurde sie in ihren Darstellungen von diesen geprägt und hat umgekehrt die öffentliche Sicht beeinflusst.
In dieser Veranstaltung beschäftigen wir uns daher mit der Frage, wie sich die geschichtswissenschaftliche Sicht auf das Zeitalter der Glaubensspaltung seit dem 19. Jahrhundert gewandelt hat. Hierfür werden wir die grundlegenden Texte lesen und gemeinsam diskutieren. Darüber hinaus werden wir uns auch mit den aktuellen geschichtswissenschaftlichen Trends bei der Erforschung dieser Epoche befassen
Einführende Lektüre: Stefan Ehrenpreis/Ute Lotz-Heumann, Reformation und konfessionelles Zeitalter, Darmstadt 2002; Luise Schorn-Schütte, Die Reformation. Vorgeschichte, Verlauf, Wirkung (Beck'sche Reihe 2054), 6. Aufl., München 2016, Kapitel VI: „Aspekte und Auswirkungen“, S. 91–108; Ute Lotz-Heumann, Confessionalization, in: The Ashgate Research Companion to the Counter-Reformation, hrsg. v. Alexandra Bamji/Geert H. Janssen/Mary Laven, Farnham [u.a.] 2013, S. 33–53.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Historiographie | Studieninformation | |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler | Bei Gruppen ab drei Personen ist eine vorherige Anmeldung in der ZSB erforderlich. |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: