230452 Digitale Medien im Literaturunterricht (S) (WiSe 2018/2019)

In seinem unlängst erschienenen Band zur Kultur der Digitalität (2017) charakterisiert Felix Stalder „die enorme Vervielfältigung der kulturellen Möglichkeiten“ als Kernmerkmal einer digitalisierten Gesellschaft. Eine solche Optionsvielfalt schlägt sich besonders im Bereich sprachlichen bzw. literalen Handelns nieder, das – nicht erst seit gestern – in einem fundamentalen Wandel begriffen ist. Gleiches gilt für die Möglichkeiten der Literaturpräsentation und -rezeption, die sich der Mediensozialisation heutiger Heranwachsender mit stetig wechselnden, aber prägenden Koordinaten einschreibt.

Mit einiger Verzögerung, dafür umso medienwirksamer, hat inzwischen auch der schulische Bildungsbetrieb die Parole der Digitalisierung ausgerufen, wobei häufig unbestimmt bleibt, welche technischen, pädagogischen und fachlichen Veränderungen damit einhergehen (müssen): Anlass genug, diese Fragen im Seminar spezifisch für den Literaturunterricht zu untersuchen und dessen Voraus- und Zielsetzungen im Zeichen der Digitalisierung kritisch auszuleuchten. Auf dem Programm steht dabei, neben Grundfragen literarischen Lesens und Lernens in digitalen Vermittlungskontexten, die Entwicklung appgestützter Lernarrangements, die wir kriterienorientiert erproben und bewerten.

Literaturangaben

- Frederking, Volker (2014): Symmedialität und Synästhetik. Die digitale Revolution im medientheoretischen, medienkulturgeschichtlichen und mediendidaktischen Blick. In: Frederking, Volker; Krommer, Axel; Möbius, Thomas (Hg.): Digitale Medien im Deutschunterricht. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 3-49 (= Deutschunterricht in Theorie und Praxis, Band 8).
- Wampfler, Philippe (2017): Digitaler Deutschunterricht. Neue Medien produktiv einsetzen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.