Kapitalismus - mit Zukunft?
Das Ende der Systemkonkurrenz von Kapitalismus und Kommunismus war weithin auch das Ende wissenschaftlicher Kapitalismuskritik. Der Kapitalismus, so schien es, war alternativlos geworden und zu einer Art Endpunkt geschichtlicher Entwicklung gelangt. Die kapitalistische Produktionsweise hat für einen Großteil der Menschheit ein nie zuvor erreichtes Wohlstandsniveau hervorgebracht und die überlegene Effizienz dieser Wirtschaftsweise schien für die Zukunft gesichert. Doch diese Erwartung hat sich mit Beginn der Weltwirtschaftskrise 2008 geändert.
Der wissenschaftlich geschärfte Blick fällt wieder auf die Kehrseite dieses Systems: Krisenanfälligkeit, sich selbst verstärkende soziale Ungleichheit, Umweltzerstörung, Ausbeutung, Hunger und ökonomische Macht, die politische Herrschaft usurpieren kann.
Welche dieser Verwerfungen dem Kapitalismus systembedingt anhaften oder Folge politischer Entscheidungen sind, ist umstritten. Es stellt sich auch die Frage, ob in der Epoche der Digitalisierung noch im gleichen Sinne von Kapitalismus gesprochen werden kann wie zur Zeit der industriellen Revolution. Konkreter: In welchem Verhältnis steht der spekulativ aufgeblähte Finanzkapitalismus zur realen Wirtschaftsentwicklung? Kann sich der Staat noch dem Zugriff des Kapitals auf politische Macht entziehen? Wie verändert der digitale Kapitalismus die Arbeit und Arbeitsverhältnisse - bei uns und global? Und schließlich: Welche Alternativen im Kapitalismus sind denkbar und in „Erprobung“, aber auch: welche Alternativen zum Kapitalismus könnten mehr sein als bloße Utopie?
Das Spektrum dieser Fragestellungen ist Gegenstand des Forums Offene Wissenschaft im Wintersemester 2018. Experten aus der Universität Bielefeld wie auch aus anderen Forschungseinrichtungen werden diese Fragen aus der Sicht unterschiedlicher Fachgebiete aufarbeiten und zur Diskussion stellen. Die fächerübergreifende Arbeitsgruppe, die das Forum organisiert, führt damit, wie jetzt schon seit über 20 Jahren, die Zielsetzung fort, ein wissenschaftlich, politisch und kulturell gleichermaßen wichtiges Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen zu beleuchten und damit ein die Fächer und Sparten übergreifendes Nachdenken und Gespräch anzuregen.
Das FOW wendet sich sowohl an Studierende aus allen Fächern als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Umgebung. Die Veranstaltungen sind als Einheit von Vortrag und anschließender Diskussion konzipiert. Der Eintritt ist frei.
Mo, 18-20h, Hörsaal 4 Eröffnungsveranstaltung am 8. Oktober 2018
Mit Förderung der Universitätsgesellschaft Bielefeld e.V. und in Zusammenarbeit mit der Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-IndiErg-FOW Modul "Forum Offene Wissenschaft" | Forum Offene Wissenschaft | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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FORUM OFFENE WISSENSCHAFT | 2 | aktive Teilnahme | |||||
Studieren ab 50 |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: