Philipp Melanchthon (1497-1560) ist neben Martin Luther zu den bedeutendste Reformatoren der Kirche im 16. Jahrhundert zu zählen. Die Arbeit in diesem Seminar soll einerseits in die Biografie und Theologie Melanchthons und damit auch in Grundzüge reformatorischer Theologie einführen. Andererseits sind die Verbindungen zum Leben und Wirken anderer Reformatoren, insbesondere Martin Luthers, sowie die Einflüsse des Humanismus (Erasmus von Rotterdam) darzustellen. Diese und die folgende Inhalte sollen in der Arbeit an ausgewählten Texten und durch Referate erarbeitet werden:
• In Melanchthon verband sich humanistisches Denken mit den neuen theologischen Inhalten der lutherischen Reformation und die Fähigkeit, die Grundzüge reformatorischer Theologie systematisch zusammenzufassen. Schon 1521 erschienen sein „Loci communes“, eine zusammenfassende Darstellung der „Grundbegriffe der Theologie“, die in ausgewählten Abschnitten (in deutscher Sprache) gelesen und interpretiert werden soll. Melanchthon, seit 1518 Professor für Griechisch in Wittenberg, war maßgeblich beteiligt
• an der Bildungsreform an Schule und Universität –man nannte ihn „Praeceptor Germaniae“, den „Lehrer Deutschlands“ ,
• am Aufbau eines von lutherischer Theologie geprägten Kirchenwesens sowie
• an der Schaffung des bis heute gültigen „Augsburgischen Bekenntnisses“ (1530) und
• an zahlreichen Bemühungen um eine Verständigung mit der katholischen Kirche.
Es soll bedacht werden, welche theologischen Grundlagen auch in der gegenwärtigen evangelischen Theologie unverzichtbar sind.
Wünschenswerte Vorraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar ist eine allgemeine Kenntnis der Reformationsgeschichte 1517-1555.
Texte (neben einer neueren Ausgabe der „Augsburgischen Konfession“):
Beyer, Michael u. a. (Hg): Melanchthon deutsch. 2 Bde. Leipzig 1997 (Ev. Verlagsanstalt).
Philipp Melanchthon: Loci Communes 1521. Lateinisch – Deutsch. Übers. v. Hans-Georg Pöhlmann. Hg. v. Lutherischen Kirchenamt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Gütersloh ²1997 (Gütersloher Verlagshaus).
Literatur zur Einführung:
Birnstein, Uwe: Der Humanist. Was Philipp Melanchthon Europa lehrte. Berlin 2009 (Wichern- Verlag).
Scheible, Heinz: Melanchthon und die Reformation. Forschungsbeiträge. Mainz 1996 (Verlag Philipp von Zabern).
Stupperich, Robert: Philipp Melanchthon. Gelehrter und Politiker. Zürich 1996 (Persönlichkeit und Geschichte Bd. 151. Muster-Schmidt Verlag).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 10-12 | C01-142 | 13.04.-20.07.2010 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | KG Ic; KG II/1a; KG II/1b; KG II/2a; KG II/2b | 3 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | KG Ic; KG II/2a; KG II/2b | 3 | ||||
Studieren ab 50 |
Regelmäßige Teilnahme und Beteiligung am Seminargeschehen ist die Voraussetzung für ein Gelingen des Seminars. – Dazu gehört neben dem üblichen Lesepensum und schriftlichen Vorbereitungen die Bereitschaft zur Abfassung eines Protokolls, eines Referats oder einer Hausarbeit.