230349 Kulturtheorie und Erzählen (S) (WiSe 2007/2008)

Kultur als eine Gesamtheit wert- und sinnbesetzter Leitungen und Hervorbringungen des Menschen wird in der Regel als Gegenbegriff zu Natur verwandt und soll das erfassen, was die conditio humana jenseits des von der Natur ohne menschliches Zutun Hervorgebrachten ausmacht. Ein wesentlicher Bestandteil dessen, was Kultur ausmacht, ihr zugehört und ihr zugleich Identität gibt, ist das Erzählen. Durch Erzählen (als kommunikative Praxis) und durch Erzählungen werden Werte, Selbstverständnisse, soziale Identitäten ausgehandelt, gestaltet und weitergegeben. Im Seminar werden wichtige Vertreter einer erzählorientierten Kulturtheorie (Cassirer, Ricoeur, Flusser, Bourdieu) vorgestellt und analysiert, wie in Literatur und Film der Gegenwart (Katharina Hacker, Eine Art Liebe; Nooteboom, Paradies verloren u.a. Texte; Wim Wenders, Der Himmel über Berlin; Wolfgang Becker, Good bye Lenin u.a. Filme) kulturelle Entitäten und Identitäten hergestellt werden.