Die Veranstaltung befasst sich mit der Rolle internationaler Organisationen in der globalen Entwicklungs- und Sozialpolitik. Während bis zum Ende des Kalten Krieges vor allem die Ost-West-Beziehungen die prägende Konfliktlinie der internationalen Politik darstellte, wurde der Nord-Süd-Konflikt als wirtschaftliche Fehlentwicklung oder Verteilungskonflikt verstanden. In Folge dessen dominierte ein Entwicklungsverständnis, dass eine auf- bzw. nachholende Entwicklung ausgerichtete Angleichung des Entwicklungsniveaus gegenüber der OECD-Welt zum Ziel hatte. Im Zuge entwicklungspolitischer Maßnahmen wurde in vielen Fällen – etwa in Lateinamerika – sozialpolitische Leistungen der Staaten abgebaut, um dem modernisierungstheoretischen Entwicklungsparadigma der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds zu entsprechen. Erst in den vergangenen rund 20 Jahren lässt sich zunehmend beobachten, dass neben traditionellen Entwicklungsvorstellungen zunehmend von globaler Ungleichheit in der Weltgesellschaft die Rede ist und sozialpolitische Maßnahmen – wie Alterssicherungsmodelle, Arbeitnehmerschutz etc. – als weltpolitische Aufgabe begriffen werden, die nicht ausschließlich an sog. Entwicklungsländer adressiert sind. In vielen Fällen werden diese sozialpolitischen Maßnahmen von internationalen Organisationen sowohl in programmatischer wie in operativer Hinsicht vertreten.
Ziel dieser Veranstaltung ist es, mit den Studierenden in einem ersten Schritt unterschiedliche Entwicklungs- und sozialpolitische Paradigmen nachzuzeichnen, um daran anschließend zu bewerten, wie internationale Organisationen die globale Entwicklungs- und Sozialpolitik prägen. Die Herausbildung weltordnungspolitischer Paradigmen und deren Operationalisierung wird am Beispiel ausgewählter internationaler Organisationen wie etwa Weltbank, Internationaler Währungsfonds (IMF), Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) u.a. untersucht.
Neben der regelmäßigen Teilnahme an der Veranstaltung wird von den Studierenden erwartet, dass sie die Pflichtlektüre (z.B. anhand vorgegebener Fragen) bearbeiten und sich aktiv an der Lehrveranstaltung beteiligen. Darüber hinaus schließen sich die Studierenden in peer groups zusammen, um eine eigenständige Expertise hinsichtlich mindestens einer internationalen Organisation erwerben. Näheres zur aktiven Teilnahme wird in der ersten Sitzung mitgeteilt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
30-M11 Vernetzung: Sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen | Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M16 Governance und Mehrebenenregieren | Governance- und Normentwicklung | Studienleistung
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Studieninformation |
Mehrebenenregieren und Governance | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: