Theoretische Arbeiten zum Problem des literarischen Realismus haben in jüngster Zeit wieder Konjunktur und zu einem differenzierten Spektrum von theoretisch fundierten Ansätzen geführt. Gemeinsam scheint ihnen das Bemühen zu sein, aus der traditionellen Dichotomie von Stil- und/oder Epochenbegriff heraus zu kommen, indem sie mal diskurstheoretisch argumentieren und danach fragen, wie Effekte von Realismus hervorgebracht werden, mal nach der realistischen Spezifik einzelner Gattungen oder auch Autoren fragen. Das Seminar nimmt diese theoretischen Arbeiten zunächst genauer in den Blick, um sie dann an drei durchaus verschiedenen Beispielen von 'Realismus' zu erproben, nämlich den Erzähltexten von Wilhelm Raabe, Martin Walser und Uwe Timm.
Literatur zur Theorie des Realismus:
Begemann, Christian (Hg.): Realismus. Epoche – Autoren – Werke. Darmstadt: WBG 2007. – Geppert, Hans Vilmar: Der realistische Weg. Formen pragmatischen Erzählens bei Balzac, Dickens, Hardy, Keller, Raabe und anderen Autoren des 19. Jahrhunderts. Tübingen: Niemeyer 1994 (Communicatio, Bd. 5). – Korten, Lars: Poietischer Realismus. Zur Novelle der Jahre 1848-1888. Stifter, Keller, Meyer, Storm. Tübingen: Niemeyer 2009. – Link, Jürgen: ›Wiederkehr des Realismus‹ – aber welches? Mit besonderem Bezug auf Jonathan Littell. In: kultuRRevolution. zeitschrift für angewandte diskurstheorie, Nr. 54 (September 2008), S. 6-21. – Meyer, Ingo: Im »Banne der Wirklichkeit«? Studien zum Problem des deutschen Realismus und seinen narrativ-symbolistischen Strategien. Würzburg: Königshausen & Neumann 2009. – Ort, Claus-Michael: Zeichen und Zeit. Probleme des literarischen Realismus. Niemeyer: Tübingen 1998 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 64). – Wünsch, Marianne: Realismus (1850–1890). Zugänge zu einer literarischen Epoche. Mit Beiträgen von Jan-Oliver Decker, Peter Klimczak, Hans Krah und Martin Nies, Kiel (Ludwig) 2007 (LIMES – Literatur- und Medienwissenschaftliche Studien – Kiel, Bd. 7).
Die Primärtexte von Wilhelm Raabe, Martin Walser und Uwe Timm werden nach Absprache mit den TeilnehmerInnen in der ersten Sitzung ausgewählt.
Einige einschlägige Aufsäze werden über das Stud IP bereit gestellt und eine kleine Arbeitsbibliografie zu Semesterbeginn zur verfügung stehen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Literaturwissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2009) | MaLit8 | 3/6 | ||||
Literaturwissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaLitAM1 |
AKTIVE TEILNAHME: Teilnahme und Beteiligung an den Seminarsitzungen, Vor- und Nachbereitung der jeweils zu lesenden Texte, Übernahme einer kleineren mündlichen oder schriftlichen Leistung nach Absprache. – Für eine BENOTETE EINZELLEISTUNG darüber hinaus: Kürzeres Referat und Anfertigen einer Ausarbeitung als Zusammenfassung für die Teilnehmer, wobei die Seminardiskussionen und -anregungen berücksichtigt werden sollen. Alternativ ist das Anfertigen einer schriftlichen Hausarbeit möglich.