220055 Zwischen Klausur und Welt: Autonomie und Interaktion geistlicher Gemeinschaften (12.-15. Jahrhundert) (V+Ü) (WiSe 2017/2018)

Formen sozialer Normierung, Kontrolle und Kommunikation sollen anhand von Dokumenten der klösterlichen Visitationen und Ordensorganisation im späteren Mittelalter problematisiert werden. Aus dem Material monastischer Verbände können Religiosität und herrschaftliche Repräsentation in den Adelsgesellschaften und sich entwickelnden stadtbürgerlichen Gesellschaften erschlossen werden. Es ergeben sich vielfältige Neuordnungen durch Deuten und Gestalten zwischen Jenseits und Welt, die diese besonderen Einrichtungen und ihre Akteure als Teile von Familien, Haushalten und Umwelten aufzeigen. Im vergleichenden Interpretieren ausgewählter Einzelstücke und aussagekräftiger Beispielsfälle soll das unterschiedliche In-, Mit- und Gegeneinander von Religion und Politik im Längsschnitt erarbeitet werden.

Literaturangaben

Schreiner, Klaus: Gemeinsam leben. Spiritualität, Lebens- und Verfassungsformen klösterlicher Gemeinschaften in Kirche und Gesellschaft des Mittelalters (Vita regularis. Abhandlungen 53), Berlin 2013; Melville, Gert: Die Welt der mittelalterlichen Klöster. Geschichte und Lebensformen, München 2012; Gleba, Gudrun: Klöster und Orden im Mittelalter (Geschichte kompakt), 4. Aufl. Darmstadt 2011; Schwaiger, Georg / Heim, Manfred: Orden und Klöster. Das christliche Mönchtum in der Geschichte (Beck'sche Reihe Wissen 2196), 3. Aufl. München 2008.