250362 Lebensweltorientierte Soziale Arbeit (S) (WiSe 2010/2011)

"Lebensweltorientierung" ist im professionellen wie im disziplinären Selbstverständnis Sozialer Arbeit gleichermaßen fest verankert. Der Schöpfer dieser Konzeption, Hans Thiersch, gilt in einschlägigen Darstellungen zur Theoriegeschichte bereits zu Lebzeiten als ‚Klassiker der Sozialpädagogik’. Die große Popularität der 'Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit' geht allerdings, wie Thiersch selbst beklagt, nicht immer auch mit einem angemessenen Verständnis dieses Ansatzes einher.
Das Seminar soll dem Zweck dienen, einen systematischen Überblick über die Grundbegriffe und Kernthesen des Lebensweltorientierungsansatzes zu gewinnen. Seitenblicke auf die historischen und theoretischen Kontexte sollen dabei den Sinn dafür schärfen, was eigentlich das Besondere an Thierschs Ansatz ist.
Der Seminarverlauf wird sich an fünf zentralen Aspekten des Ansatzes orientieren: 'Alltag und Lebenswelt', 'Kritik und Handeln', 'Aushandeln und Moral', 'Parteilichkeit und Gerechtigkeit' sowie 'Bildung'.
Die Lehrveranstaltung wird mit einer vorlesungsartigen Übersicht und Einleitung zu den historischen und systematischen Quellen der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit beginnen, um dann rasch zur eigentlichen Seminarform überzugehen, die - wie gewohnt - wesentlich von den Referatsleistungen und Diskussionsbeiträgen der TeilnehmerInnen lebt.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Zulassung zum Master of Arts Erziehungswissenschaft

Literaturangaben

Füssenhäuser, Cornelia (2005): Werkgeschichten der Sozialpädagogik, Hohengehren.
Thiersch, Hans (1986): Erfahrung der Wirklichkeit, Weinheim/München.
Thiersch, Hans (2009): Lebensweltorientierte Soziale Arbeit, 7. Aufl., Weinheim/München.