300168 Einführung in die Wissenschaftssoziologie (S) (WiSe 2009/2010)

Die Vorlesung dient der historischen und systematischen Einführung in das Gebiet der Wissenschaftssoziologie. Hierbei soll die Genese der neuzeitlichen Wissenschaft ebenso beleuchtet werden wie die Entstehung der Wissenschaftssoziologie. Folgende Fragen sollen diskutiert werden: Wie entstand die Wissenschaftssoziologie? Was sind wesentliche Themen? Was sind wegweisende Konzepte? Was wird die Zukunft der Wissenschaftssoziologie bringen?
Die Beantwortung dieser Fragen erlaubt es vor allem, etablierte Perspektiven der Wissenschaftsforschung (insb. Institutionalismus, Konstruktivismus, Praxistheorie, Systemtheorie) vorzustellen, und diese an zentralen Gegenständen der Wissenschaftsforschung (etwa Labor, Experiment, Hochschulen, Wissen) zu erproben. Vor diesem Hintergrund lassen sich die Probleme der gesellschaftlichen Einbettung von Wissenschaft studieren, die sich mit der Nutzung wissenschaftlichen Wissens in anderen gesellschaftlichen Bereichen (der Politik, der Wirtschaft, den Medien) ergeben.
Somit wird auch eine modernisierungstheoretisch relevante Schicht deutlich werden. Die sozial zugeschriebene und der institutionell zugestandene Sonderraum der Wissenschaft („Forschungsfreiheit“) sind ein historisches Faktum, das keinesfalls selbstverständlich ist und gerade durch die Erkenntnisse der Wissenschaftsforschung problematisiert wurde. So stellt sich die Frage: was sind die Voraussetzungen der Autonomie der Forschung und wie können diese heutzutage noch garantiert werden?

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

keine

Literaturangaben

Weingart, Peter (2003): Wissenschaftssoziologie. Bielefeld: transcript