250238 Beobachtung und Analyse von Bildungs- und Entwicklungsprozessen unter erschwerten Bedingungen (VI) (S) (WiSe 2021/2022)

Kurzkommentar

Diese Veranstaltung kann nur in Verbindung mit der Veranstaltung: 250239 "ISP 3 - E4 Fallstudie" besucht werden.

Inhalt, Kommentar

Die Begleitung und Unterstützung individueller Bildungs- und Entwicklungsprozesse unter erschwerten Bedingungen setzt theoretisch valide und reliable Informationen über die kindliche Lernausgangslage voraus. Hierzu steht eine Vielzahl standardisierter wie informeller Test- und Untersuchungsverfahren zur Verfügung, die helfen sollen individuelle Lern- und Entwicklungsstände im schulischen Kontext zu erfassen.
Der fachlich fundierte und reflektierte Einsatz solcher Verfahren gehört dabei zu den zentralen Anforderungen an die Professionalität von Lehrkräften für sonderpädagogische Förderung (vgl. KMK 2015). Dies ist umso bedeutsamer, insofern sonderpädagogische Diagnostik nicht als bloße Testdiagnostik verstanden werden soll, sondern als Hypothesen geleiteter Reflexionsprozess zu gestalten ist (vgl. Breitenbach 2014; Bundschuh & Winkler 2014).
Die hierzu jedoch notwendigen Kenntnisse über verschiedene aktuelle Diagnoseinstrument und deren Anwendung sollen daher in diesem Seminar vermittelt werden. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb rein praktischen Anwendungswissens zur Durchführung, Auswertung und Interpretation der entspre-chenden Verfahren, sondern wesentlich um den Aufbau einer kritisch-reflexiven Grundhaltung im Umgang mit Test- und Diagnoseinstrumenten. Es gilt demnach Möglichkeiten wie auch Grenzen bzw. Problemstellen der unterschiedlichen Verfahren und Zugangsweisen zu analysieren und zu diskutieren.

Ausgehend von Grundlagen der psychologischen Testtheorie und den damit verbundenen Kritikpunkten aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive (vgl. Trost 2017; Probst & Euker 2012; Kornmann 2012), erfolgt eine Auseinandersetzung mit verschiedenen zentralen Lern- und Entwicklungsbereichen von Kindern im Schulalter.

Hierzu findet jeweils zunächst eine einführende Betrachtung zum jeweiligen Bereich in Verbindung von lern- und entwicklungspsychologischen Theorien und (sonder-)pädagogischen Zielstellungen statt, um daran anknüpfend spezifische diagnostische Fragestellungen herausarbeiten zu können.

Davon ausgehend werden dann exemplarisch einzelne Diagnoseinstrumente und Testverfahren vorgestellt, hinsichtlich ihrer Durchführung, Auswertung und Interpretation besprochen und erprobt sowie mit Blick auf (sonder-)pädagogische Handlungs- und Praxisfelder kritisch diskutiert.

Zentrale Lern- und Entwicklungsbereiche, die darin sukzessive thematisiert werden, orientieren sich einerseits an den Besonderheiten sonderpädagogischer Unterstützungsbedarfe im Bereich Lernen und emotionale und soziale Entwicklung (vgl. KMK 1999+2000), greifen aber insbesondere auch lernrelevante Vorläuferfähigkeiten im Kontext von Sprachentwicklung, Motorik und Wahrnehmung auf.

Neben der exemplarischen Einführung in konkrete Verfahren kommt dabei auch dem eigenverantwortlichen Studium im Rahmen der Portfolioarbeit Bedeutung zu, da hier Kenntnisse über einzelne Verfahren und deren Anwendung im schulischen Kontext individuell vertiefend erworben werden sollen.

Die im Seminar vermittelten Kenntnisse und Fertigkeiten bezüglich sonderpädagogischer (Test-)Diagnostik sollen abschließend - vor dem Hintergrund (sonder-)pädagogischer Testkritik (vgl. Eggert 2007) sowie der verstärkten Forderung nach qualitativen und stärker lernprozessbegleitenden Ansätzen aus dem förderdiagnostischen wie auch aus dem inklusionspädagogischen Fachdiskurs heraus (vgl. z.B. Liebers et al. 2013; Prengel 2016) - kritisch reflektiert werden.

Antizipierend gilt es, darin Bezüge zum Praxisfeld und den dort vorzufindenden Ambivalenzen zwischen Förder- und Selektionsauftrag (vgl. Trost 2017) herzustellen, um die Durchführung der Fallstudie in Element ISP 3 E4 vorzubereiten (vgl. Häcker et al. 2016).

Konkrete Kriterien für die Auswahl geeigneter Verfahren sollen vor dem Hintergrund unterschiedlicher diagnostischer Zielsetzungen erarbeitet und diskutiert werden.

Die erworbenen Kompetenzen in der Planung und Durchführung förderdiagnostischer Prozesse werden anschließend im Rahmen der Fallstudie in einem schulischen Praxisfeld exemplarisch erprobt und durch einen Bericht dokumentiert. Darin soll für eine Schülerin oder einen Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf die individuelle Lernausgangslage umfassend bestimmt und auf dieser Basis eine spezifische Förderplanung entwickelt, umgesetzt und evaluiert werden.

In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Education: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Education - Erziehungswissenschaft Integrierte Sonderpädagogik mit dem Berufsziel Lehramt für sonderpädagogische Förderung im WiSe 2021/2022.

Dies Seminar kann nur in Verbindung mit der 250239 Fallstudie: Praxisvorbereitung und -begleitung (VI) (FS) [ Zimmer ] gewählt werden.

Literaturangaben

Literaturlist im Lernraum

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ISP3 Diagnostik und Förderplanung E3: Beobachtung und Analyse von Bildungs- und Entwicklungsprozessen unter erschwerten Bedingungen Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Anforderungen an die Studienleistungen
im Rahmen des Seminars sollen mindestens drei diagnostische Verfahren oder Konzepte in Kleingruppen (3-4 Personen) erprobt und reflektiert werden. Dazu sollen auch Workshop-Angebote der Lernwerkstatt genutzt werden. Über die Erfahrungen mit den diagnostischen Instrumenten ist ein Portfolio zu erstellen.

Eines dieser Verfahren ist dabei im Rahmen einer Gruppenpräsentation von ca. 20 Min. den anderen Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern vorzustellen und soll mit diesen kriteriengeleitete diskutiert werden. Die Verteilung der vorzustellenden Verfahren und die Gruppenzuordnung erfolgen in der ersten Sitzung. Mögliche Verfahren sind im Sitzungsplan ausgewiesen. In Absprache können auch alternative Verfahren vorbereitet und vorgestellt werden.

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 22
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 25
Adresse:
WS2021_250238@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_292879153@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
10 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Dienstag, 21. September 2021 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 7. Oktober 2021 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 7. Oktober 2021 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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292879153