300833 Geschlecht als Erfahrung (S) (WiSe 2022/2023)

Inhalt, Kommentar

Wir beschäftigen uns in diesem Seminar mit Erfahrungen, die Menschen mit ihrer Geschlechtlichkeit im Horizont von Gesellschaft machen. Die zentralen Fragen sind: Was bedeutet es in verschiedenen historischen Phasen bürgerlich-kapitalistischer Gesellschaftsformationen und in Verschränkung mit anderen Dimensionen der Existenz (Klasse, Ethnizität, Staatsbürgerschaft, Sexualität, Gesundheit, Alter, Religion) ein bestimmtes Geschlecht zu sein? Und welche Bedeutung haben diese Erfahrungen für die Reproduktion und den Wandel der Geschlechterverhältnisse?
Wir nähern uns diesen Fragen in drei Schritten an. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns geschlechtertheoretische Konzepte aneignen, die Geschlecht als eine historisch bestimmte Existenzweise begreifen. Frauen und Männer wurden zwar auch in anderen Gesellschaftsformationen (beispielsweise in der Antike und im Feudalimus) unterschieden und positioniert, aber die Verhältnisse, in die die Geschlechter gebracht wurden und werden, unterscheiden sich inhaltlich stark. Anhand autobiographischer Texte (von Audre Lorde, Stuart Hall, Caroline Emcke, Didier Eribon) werden wir in einem zweiten Schritt exemplarisch anschauen, wie sich Erfahrungen mit Sexismus, Rassismus und Klassenzugehörigkeit in Körper einschreiben und unter welchen Voraussetzungen diese Erfahrungen zum Ausgangspunkt von Kritik, Widerstand und Protest werden. Im dritten Schritt werden wir uns anhand selbst generierten Materials (v.a. Interviews) mit aktuellen Erfahrungen geschlechtlicher Existenzweisen beschäftigen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Es handelt sich eher um ein Seminar für Studierende, die bereits Vorkenntnisse in der Geschlechterforschung haben bzw. bereits ein Seminar im Bereich der Gender Studies besucht haben.

Literaturangaben

Hausen, Karin (1976): Die Polarisierung der „Geschlechtscharaktere“ – Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben", in: Werner Conze (ed.), Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Stuttgart: Klett, S. 363-393.

hooks, bell (2000): „Rethinking the Nature of Work“. In: Dies.: Feminist Theory. From Margin to Center. London, S. 84-95.

Maihofer, Andrea (1995): Geschlecht als Existenzweise. Frankfurt: Ulrike Helmer

Lorde, Audre (1982): Zami. A New Spelling of My Name. A Biomythography. Berkley: Crossing Press.

Hall, Stuart (2020): Vertrauter Fremder. Ein Leben zwischen zwei Inseln. Berlin: Argument Verlag.

Emcke, Caroline: (2013): Wie wir begehren. Frankfurt: Fischer. S.

Eribon, Didier (2016): Rückkehr nach Reims. Berlin: Edition Suhrkamp.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
25-FS-GM Grundlagenmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
30-M26 Fachmodul Geschlechterforschung und Geschlechterverhältnisse Einführung (Seminar 1) Studienleistung
Studieninformation
Vertiefung (Seminar 2) Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-MGS-5 Hauptmodul 4: Körper und Gesundheit Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschlechterforschung in der Lehre    
Studieren ab 50    

Studienleistungen:
- Kontinuierliche Teilnahme
- Lektüre der Texte
- Alle Studierenden müssen für die Studienleistung 1 Essay anfertigen. Es soll die im Seminar besprochenen Texte und Diskussionen einbeziehen und kohärent entlang einer These organisiert sein, die Sie selbst entwickeln. Diese These soll Ihr eigenständiges Denken zeigen. Bei dem Essay handelt es sich eher um Antworten auf die besprochenen Texte als um eine Zusammenfassung der Texte.
- 1 Interview führen

Benotete Einzelleistung in Form von Hausarbeiten
- Die Vorbereitung und Festlegung des Themas der Hausarbeiten geschieht im Seminar. Es soll an die im Seminar behandelten Themen anschließen.
- am Ende des Semesters muss die Gliederung der Hausarbeit vorliegen.
- Umfang: 15-20 Seiten
- Abgabe Ende Februar 2023

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 90
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2022_300833@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_288234888@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
85 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 23
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Montag, 9. Mai 2022 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 2. November 2022 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 2. November 2022 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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288234888