Ethnografische Methoden und Methodologien zeichnen sich im Unterschied zu anderen Forschungszugängen dadurch aus, dass Forscher:innen den unmittelbaren Kontakt zu den Beforschten in deren alltagskulturellen Feldern suchen und an deren Alltagsleben eine Zeit lang beobachtend teilnehmen.
Die Ethnographie hat sich als Methodologie in der Erziehungswissenschaft in den letzten 30 Jahren breit etabliert, und es liegen inzwischen ethnografische Studien aus vielfältigen pädagogischen Feldern vor, wie etwa Jugendämtern, (teil-)stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Kitas, Schulen und viele andere mehr. Ethnographische Methoden wie teilnehmende Beobachtung, Informant:innenbefragungen und -interviews, Dokumentenanalysen sowie audio-visuelle Aufzeichnungen von alltäglichen Interaktionen erlauben es, in den erforschten Feldern kulturelle Praktiken sowie Alltags- und Expert:innentheorien zu rekonstruieren. Neuere technologische Entwicklungen haben die Aufmerksamkeit für die Multimodalität und -medialität kultureller Praktiken geschärft und entsprechende Methodenentwicklungen angestoßen. Auch spielt das Konzept der Multi-Sitedness eine große Rolle, denn häufig lassen sich kulturelle Praktiken nicht auf einzelne, klar definierte lokale Felder eingrenzen.
Das Seminar vertieft anhand beispielhafter Studien die Auseinandersetzung mit Methoden und Methodologien erziehungswissenschaftlicher ethnografischer Forschung. Die (praxis-)theoretischen Grundlagen werden ebenso diskutiert wie die spezifischen methodischen Probleme des Feldzugangs, der Forschungsethik, der Fokussierung und der Kombination und Triangulation verschiedener Methoden und des Einsatzes unter-schiedlicher Technologien und Medien der Forschung.
Schließlich wird gefragt, welche Möglichkeiten der Theoriebildung mit ethnographischen Forschungszugängen - im Vergleich zu anderen wissenschaftlichen Zugängen - für die Erziehungswissenschaft erarbeitet werden. In Methoden-Workshops werden Analysen von Dokumenten (z.B. Falldokumentationen, Formularen, Beobachtungsbögen u.a.) erprobt, um eigene empirische Studien der Studierenden vorzubereiten, die für Prüfungs- und Studienleistungen genutzt werden können.
Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im SoSe 2024
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 12-14 | D2-152 | 09.04.-16.07.2024 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-ME2 Methodologien und Methoden empirischer Forschung | E1: Methodologien und Methoden qualitativer Forschung | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: