220057 Ablass (S) (SoSe 2016)

Inhalt, Kommentar

Ablass, der mittelalterliche Vorstellungswelten und Frömmigkeitspraktiken über mehrere Jahrhunderte intensiv geprägt hat, ist als mittelalterlicher „fait social total“ (totaler gesellschaftlicher Tatbestand) bezeichnet worden. Er war ein „religiöses, theologisches, ökonomisches, juristisches, moralisches, ästhetisches, mediales und sozio-morphologisches Phänomen“ (Lentes). Die Erscheinungsformen von Ablass, seine mediale Vermittlung, seine Verwendungsweisen und theologischen Konzeptionen zu untersuchen, eröffnet mithin Wege zu einem grundlegenden Verständnis mittelalterlicher Gesellschaften. Die konfessionelle Polemik, die die Erforschung des Ablasses im 19. Jahrhundert prägte, ist mit dem umfangreichen Werk von Nikolaus Paulus (1922/23) im Wesentlichen überwunden, das allerdings, wie Bernd Moeller 1989 schrieb, die Forschung in seiner „kleinscholastischen Art“ über Jahrzehnte geradezu gelähmt habe. In den letzten Jahren hat die Forschung jedoch wieder an Fahrt aufgenommen, zum Teil gezielt im Hinblick auf das anstehende Reformationsjubiläum 2017. Welche Dimensionen der Ablassgeschichte die neueren Arbeiten ausleuchten und welche Erklärung sie für die Gebräuchlichkeit, Anpassungsfähigkeit und Entwicklungsdynamik des Ablasses bis hin zu den von Luther kritisierten Formen bereit halten, ist zu untersuchen. Davon ausgehend sollen anhand von exemplarischen Quellen (und voraussichtlich auch an Beispielen aus der Region) Fragestellungen für eigene Arbeiten entwickelt werden.

Die beiden Veranstaltungen des Moduls sind eng aufeinander bezogen. Die Teilnehmenden erarbeiten sich zum einen einen Überblick über den historischen Kontext, in dem das Phänomen Ablass zu verorten ist, zum anderen vertiefen sie ausgewählte Aspekte unter Einbeziehung geeigneter Quellen und Literatur.

Literaturangaben

Thomas Lentes, Einleitung zur 2. Auflage. Nikolaus Paulus (1853-1930) und ‚Die Geschichte des Ablasses im Mittelalter‘, in: Nikolaus Paulus (1853-1930), Geschichte des Ablasses im Mittelalter, Bd. 1, 2. Auflage Darmstadt 2000, S. VII-XXXIX.
Arnold Angenendt, Grundformen der Frömmigkeit im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte, 68), München 2003.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.5
Seminar Vormoderne Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.8.5
Seminar Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 3.1.5   8  
Studieren ab 50   Teilnehmerbegrenzung für STUDIEREN AB 50: 3  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
SS2016_220057@ekvv.uni-bielefeld.de
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Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Sonntag, 3. Januar 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 6. Juni 2016 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 6. Juni 2016 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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ID
70938465