Notengebung, oder allgemeiner die Bewertung von Schülerleistungen, gehört zu den Kernaufgaben von Lehrkräften. Noten dienen der Rückmeldung von Lernleistungen und damit die Verbesserung vom Lernen der SchülerInnen sowie der Selektion mit Blick auf Versetzungen, Übergänge und zuerkannte Schulabschlüsse. Aufgrund dieser fundamentalen Bedeutung stellt Leistungsbewertung eine zentrale Anforderung an die Professionalität von LehrerInnen. Doch inwieweit können Lehrkräfte Schülerleistungen überhaupt adäquat einschätzen? Welche Verzerrungen drohen die Leistungsbewertung unsachgemäß zu beeinflussen? Wie sind Leistungsrückmeldungen in den Unterricht eingebunden und welche ebenso unsachgemäßen Verwendungen der (klassenöffentlichen) Leistungsrückmeldung zeigen sich darin?
In diesem interdisziplinär und multiparadigmatisch konzipierten Seminar beschäftigen wir uns aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema Notengebung und auch mit den jeweiligen Perspektiven selbst. Die Seminarleitung besteht dafür aus einem qualitativ-rekonstruktiv arbeitenden Erziehungswissenschaftler und einer quantitativ arbeitenden pädagogischen Psychologin. Gemeinsam wird zunächst ein Zugang zum Thema gefunden und in beide Forschungsparadigmen eingeführt. Anschließend werden Gruppen gebildet, die sich einem der beiden empirischen Zugänge vertieft widmen und gemeinsam einen empirischen Originalartikel erarbeiten. Im Zuge dessen wird ausführlich auf methodische Grundlagen eingegangen, so dass die Gruppenarbeit in der Mitte des Seminars im Plenum vorgestellt und auf Frage eingegangen werden kann. Im zweiten Teil des Seminars erarbeiten sich die Studierenden dann in Partnerarbeit oder Kleingruppen einen weiteren empirischen Originalartikel, den sie schriftlich aufarbeiten und in der Schlusssitzung mündlich im Seminar vorstellen. Ziel des Seminars ist einerseits ein Einblick in den Streitpunkt Notengebung und andererseits eine forschungsmethodische Vertiefung sowie ein Verständnis der Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten der methodischen Zugänge.
Teilnahmevoraussetzung ist eine ausgeprägtes Interesse an empirischer Forschung.
Die Vergabe der Plätze erfolgt über das elektronische Teilnahmemanagement. Um einen erhaltenen Platz anzunehmen, ist es unbedingt erforderlich in der ersten Sitzung anwesend zu sein. Sollte dies in Ausnahmefällen nicht möglich sein, melden Sie sich bitte rechtzeitig vor der erste Sitzung per Mail bei den Dozenten.
Da es sich bei dem Seminar um ein Aufbauseminar handelt, wäre es wünschenswert, dass Studierende in den Lehramtsstudiengängen bereits die Vorlesung „Psychologie für die Schule“ besucht haben.
Huber, O. (2013). Das psychologische Experiment. Eine Einführung. Bern: Hans Huber.
Böhm-Kasper, O., Schuchart, C. & Weishaupt, H. (2009). Quantitative Methoden in der Erziehungswissenschaft. Darmstadt: WBG.
Jürgens, E.; Lissmann, U. (2015). Pädagogische Diagnostik. Grundlagen und Methoden der Leistungsbeurteilung in der Schule. Weinheim Beltz, 2015.
Lamnek, S. (2016). Qualitative Sozialforschung (6., überarbeitete Auflage.). Weinheim ; Basel: Beltz.
Wernet, A. (2000). "Wann geben Sie uns die Klassenarbeiten wieder?" Zur Bedeutung der Fallrekonstruktion für die Lehrerausbildung. In Kraimer, K. Die Fallrekonstruktion. Frankfurt, Suhrkamp, S. 275-300.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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27-BiWi3 Lernen und Entwicklung | Aufbauseminar Psychologie des Lehrens und Lernens | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Anforderungen richten sich grundsätzlich nach den Vorgaben der Modulbeschreibung.
Modul 27-BiWi3 Lernen und Entwicklung (Aufbauseminar Lehren und Lernen): Eine Studienleistung kann durch die Erarbeitung und Präsentation (mit schriftlicher Ausarbeitung) einer empirisch-quantitativen Studie erbracht werden. Die Studienleistung kann nach Absprache in Partnerarbeit erbracht werden.
Anforderungen für die Studienleistung für andere Module werden zeitnah ergänzt.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: