300656 Qualitative Forschungsmethoden zu Mobilität und Migration (S) (WiSe 2021/2022)

Die Erforschung von Mobilität und Migration erfordert neue methodische Zugänge, um nicht nur die Situation im Ankunftsland sondern auch transnationale Beziehungen zum Herkunftsland zu berücksichtigen. Dieser Kurs befasst sich mit möglichen Forschungsdesigns und qualitativen Methoden zur Erforschung von Migration und Transnationalität. Er dient damit als ideale Vorbereitung für Forschungsprojekte zu Migration im Kontext von Qualifikations- oder Masterarbeiten. Im Seminar werden innovative Methoden der qualitativen Migrations- und Mobilitätsforschung vorgestellt und Forschungsdesigns entwickelt. Hierbei gilt es unter anderem den Wegen der Migrant*innen sowie dem Fluss von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rücksendungen zu folgen und in einem multi-sited Ansatz sowohl im Herkunftsland als auch im Ankunftsland zu forschen (Marcus 1995). Aber auch qualitative netzwerkanalytische Verfahren, die das transnationale Netzwerk miteinschließen oder narrative und narrativ-biographische Interviews (Schütze 1979; Rosenthal 2012), die sich auf den Migrationsprozess beziehen und diesen rekonstruieren, bieten sich zur Erforschung von Migration an. Verschiedene Ansätze und Forschungsdesigns in der qualitativen Migrationsforschung werden im Seminar vorgestellt, methodisch eingeführt und mögliche Forschungsdesigns besprochen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Grundkenntnisse in Methoden qualitativer Sozialforschung sind von Vorteil aber keine Teilnahmevoraussetzung.

Literaturangaben

Faist, Thomas, Margit Fauser und Eveline Reisenauer 2013: Transnational Methodology. Pp. 135-158. In Faist, Fauser, Reisenauer (eds.): Transnational Migration. Cambridge: Polity Press.

Marcus, George (1995). Ethnography in/of world system: The emergence of multi-sited ethnography. Annual Review of Anthropology, 24, 95–117.

Rosenthal, Gabriele 2010. Interpretative Sozialforschung: Eine Einführung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.