250331 Postkoloniale Theorie trifft pädagogische Praxis. Critical Whiteness, Hybridität, Okzidentalismus – Anknüpfungspunkte für eine postkoloniale Pädagogik (S) (SoSe 2018)

Inhalt, Kommentar

Im Kontext postkolonialer Theorie wird unter Kolonialismus nicht nur die gewaltsame Aneignung und Unterwerfung von fremden Territorien verstanden, sondern auch die Kolonialisierung von Kultur, Sprache und Symbolen. Gegenstand postkolonialer Kritik sind daher imperiale Lebensweisen und ihre Repräsentationen von Subjektivität, Identität und kultureller Differenz. In diesem Zusammenhang kommt dem Bildungssystem eine Schlüsselrolle zu, denn in ihm werden Subjekte geformt, Wissen erzeugt und kulturelle Praktiken erlernt. Die herrschende pädagogische Wissensvermittlung hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir die Wirklichkeit wahrnehmen und deuten. In den Bildungseinrichtungen von der Kita bis zur Universität werden Vorstellungen, Theorien und Begriffe bereitgestellt, mit denen wir uns die Welt erschließen, unsere Identität konstruieren und soziale Beziehungen gestalten. Nicht selten kommen in ihnen rassistische Denkstrukturen und koloniale Deutungsmuster zum Tragen, die meistens nicht ausreichend erkannt und reflektiert werden.

Eine postkoloniale Pädagogik kann diesen hegemonialen Denk- und Handlungsrahmen zwar nicht einfach verlassen, aber sie kann dafür sensibilisieren, Ideen und Praxen auf ihre diskriminierenden Effekte hin zu untersuchen. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, dass Unrechtserfahrungen, Rassismus und Gewalt thematisiert und die Geschichten und Erfahrungen unterpriviligierter Menschen sichtbar, hörbar und somit auch diskutierbar werden.
Im ersten Teil des Seminars werden wir uns mit postkolonialer Theorie befassen. Ziel ist es, zentrale Begrifflichkeiten wie Critical Whiteness, Hybridität, Okzidentalismus und Subalternität zu klären und Grundzüge postkolonialer Kritik nachzuvollziehen. Darauf aufbauend werden wir uns damit beschäftigen, wie die gewonnenen Erkenntnisse für eine kritische postkoloniale Pädagogik genutzt werden können. Dabei sollen folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:

• Welche pädagogischen Übungen und Methoden eignen sich, um postkoloniale Fragestellungen aufzugreifen und zu behandeln?
• Wie kann Bildungsarbeit unter postkolonialen Bedingungen aussehen?
• Wie kann die Selbstverständlichkeit weißer Normen hinterfragt und die eigene Involviertheit in postkoloniale Macht- und Herrschaftsverhältnisse selbstkritisch thematisiert werden?
• Wie können marginalisierte Menschen in Lernprozesse eingebunden und besser gehört werden?
• Wie können Bildung und Wissensproduktion zum Mittel werden, um eigene Handlungsräume zu erweitern und die individuelle Handlungsfähigkeit zu stärken?

Eine postkoloniale Pädagogik bedeutet sowohl für Lernende als auch für Lehrende das eigene Denken, Wahrnehmen und Fühlen auf seine kolonialen Muster hin kritisch zu befragen und alternative Deutungen, Positionierungen und Identifikationen zu erproben. Ziel des Seminars ist es, postkoloniale Theorie, pädagogische Praxis und eigene Erfahrungen in einen produktiven Zusammenhang zu bringen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ME-A4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-B4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-C1 Historische und systematische Aspekte der Migrationspädagogik, Civic- and International Education E1: Migrationspädagogik and International Education Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-C1-MGS-wp Historische und systematische Aspekte der Migrationspädagogik, Civic- and International Education E1: Migrationspädagogik and International Education Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
25-ME-C4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME3 Forschungsprojekt E1: Thematische Einführung Studienleistung
Studieninformation
25-ME3-IT Forschungsprojekt E1: Thematische Einführung Studienleistung
Studieninformation
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 32
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
SS2018_250331@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_120211292@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
17 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 23. März 2018 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 6. März 2018 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 6. März 2018 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
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Planungshilfen
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ID
120211292
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