Natürliche Sprachen sind ständigem Wandel ausgesetzt. Von diesem Wandel sind alle Bereiche der Sprache betroffen: das Lexikon, die Phonologie, die Morphologie, die Syntax und die Semantik. Oft wird Sprachwandel für Sprachverfall gehalten und als „falsches Deutsch“ abgetan. Man denke nur an den oft zitierten Genitivschwund im Zusammenhang mit ursprünglich Genitiv regierenden Präpositionen wie wegen und trotz, nach denen in der deutschen Gegenwartssprache oft der Dativ steht. Ein weiteres Beispiel ist das sogenannte doppelte Perfekt, das sich in der gesprochenen Sprache immer weiter durchsetzt: ich habe gegessen gehabt vs. ich hatte gegessen.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf morphologischem und syntaktischem Sprachwandel im Deutschen, wobei auch die anderen sprachlichen Beschreibungsebenen Berücksichtigung finden werden. Zum einen wird die sprachhistorische Entwicklung bei Fällen nachgezeichnet, in denen die Entwicklung als (vorläufig) abgeschlossen gilt. Zum anderen stehen aktuelle Variationsphänomene im Vordergrund, die als Ausdruck von sich gerade vollziehendem Sprachwandel angesehen werden können. Im Vorfeld der Auseinandersetzung mit konkreten Wandelphänomenen werden verschiedene Theorien und Ansätze zum Sprachwandel vorgestellt und diskutiert.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-PLing2 Dynamische Aspekte des Deutschen | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Veranstaltung 2 | Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: