510031 Vortragsreihe Medizinische Forschung: "Metabolische Kardiomyopathie – Zuckerherzen sterben anders" (1 UE) (V+Ko) (SoSe 2024)

Kurzkommentar

Zielgruppe:
Studierende, Promovierende, Wissenschaftler*innen, interessierte Öffentlichkeit; Informationen zur Anmeldung erhalten Sie im Abschnitt "Notwendige (Teilnahme-)Voraussetzungen"
Promovierende der Medizinischen Fakultät OWL müssen sich über das Teilnahmemanagement dieser Veranstaltung anmelden.

Inhalt, Kommentar

Abstract:
Menschen mit Diabetes mellitus weisen ein deutlich erhöhtes Risiko für generalisierte Arteriosklerose und kardiovaskuläre Ereignisse wie koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, sowie Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusserkrankung auf. Darüber hinaus ist aber die Gefahr einer Stoffwechsel-bedingten Herzmuskelschwäche, die auch unabhängig von koronarer Herzkrankheit und Bluthochdruck auftreten kann, mehrfach erhöht. Die Diagnose „Herzinsuffizienz“ ist für jeden Betroffenen ein einschränkendes und lebenszeitraubendes Ereignis, die Prognose ist auch bei Einstellung der Stoffwechselparameter weiterhin ernüchternd.
Umso wichtiger ist es, die Mechanismen, die insbesondere bei Diabetes mellitus treibende Akteure sind, zu verstehen. Ein Großteil unserer diabetischen Patienten am Herz- und Diabeteszentrum weist bereits in führen Diabetesstadien strukturelle Veränderungen am Herzmuskel auf, die die Funktionalität einschränken. In frühen Stadien wird diese Funktionseinschränkung selten bemerkt, entwickelt sich aber häufig und schnell weiter, so dass die Betroffenen dann über körperliche Einschränkungen im Alltag berichten. Die Behandlung kann dann nur noch den Symptomen folgen. Verlauf und Ausprägung der Erkrankung sind nur im geringen Maße durch Optimierung der Stoffwechselparameter umkehrbar, so dass oftmals von einem „metabolischen Gedächtnis“ gesprochen wird. Dieses wird für den weiteren Verlauf von Folgekomplikationen auch bei guter Diabeteseinstellung verantwortlich gemacht.
Das Forschungslabor des Diabeteszentrum am HDZ NRW beschäftigt sich seit Längerem intensiv mit der Fragestellung, welche Mechanismen hier treibende Kraft des Geschehens sind. Im regelhaften Stoffwechsel des Zuckers, der Glykolyse, können in einem Seitenzweig sog. reaktive Glukosemetabolite entstehen, die als hochreaktive Substanzen Proteine in ihrer Bildung, der Struktur und der Funktion beeinflussen können, indem sie die Synthese blockieren oder diese nach Synthese modifizieren. So werden Proteine nicht mehr oder fehlerhaft gebildet, oder können nicht mehr ihre funktionellen Aufgaben erfüllen.
Wir haben zeigen können, dass diese reaktiven Glukosemetabolite in der Herzinsuffizienz bei Patienten mit Diabetes mellitus beteiligt sind und das Erkrankungsbild verschlimmern. Menschen mit Diabetes mellitus verfügen zum einen über die hohen Blutzuckergehalte über mehr reaktive Glukosemetaboliten zum anderen ist das natürliche Entgiftungssystem für die Schadstoffe bei Diabetikern aktiv reduziert.
Glukoseüberladung und die darauffolgenden Mechanismen, die zur Entstehung einer Herzinsuffizienz führen können stellen eine neuartige Betrachtungsweise für die frühe Phase der Herzinsuffizienz dar. Die ursprüngliche Sichtweise ist von der Annahme geprägt, Insulinresistenz sei maßgeblich verantwortlich für das Krankheitsgeschehen. Unsere Ergebnisse zeigen aber, das Insulinunabhängige Glukoseüberladung im Zellkulturmodell zu Störungen im Tricarbonsäurezyklus (TCA), in der Zellstruktur, im Zellüberleben und in der Reaktion auf oxidativen Stress (ROS) führen. Glukoseüberfluss ist primärer Auslöser für die Entstehung einer diabetischen Kardiomyopathie, die Zellen verfügen zwar über Adaptationsmöglichkeiten und verschiedene Rescue-Kapazitäten, erliegen aber im Verlauf der toxischen Glukosewirkung.
Diese neue Herangehensweise an die Erkrankung und ihrer Entwicklung wird Thema des Vortrages sein.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

WICHTIGE INFORMATION FÜR PROMOVIERENDE DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT OWL: Wenn Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen, wird 1 Unterrichtseinheit (UE) für Ihr Promotionscurriculum gutgeschrieben. Um sicherzustellen, dass Ihre Teilnahme ordnungsgemäß erfasst wird, müssen Sie sich zusätzlich zur Anmeldung auf der oben genannten Webseite im eKVV als Teilnehmer*in registrieren. Dazu fügen Sie die Veranstaltung Ihrem Stundenplan hinzu, indem Sie auf das Diskettensymbol in der Spalte "Mein eKVV" klicken.

Keine Klausuren, keine Modulzuordnung, keine Leistungen oder Anforderungen

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Dr. med. / Promotion Vortragsreihe Wahl GS und HS
Dr. rer. nat. und Dr. rer. medic. / Promotion Kolloquien Wahl GS und HS

Die Vortragsreihe Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät OWL findet im Semester (außer in den Schulferien) mittwochs um 17:00 Uhr (~1Std.), derzeit via Zoom-Videokonferenz, statt.
Ziel der Veranstaltung ist der Austausch und die Vernetzung der Forschenden und Forschungsinteressierten im Bereich der medizinischen und medizinrelevanten Forschung.
Forschende der Medizinischen Fakultät OWL, der drei Krankenhausträger, die gemeinsam das Universitätsklinikum OWL bilden (Evangelisches Klinikum Bethel, Klinikum Bielefeld, Klinikum Lippe) sowie forschungsinteressierte niedergelassene Ärzt*innen in OWL präsentieren Ihre aktuellen Forschungsprojekte und tauschen sich zu Ihrer Forschung und neuen Projektideen aus. Kolleg*innen anderer Fakultäten und nationaler und internationaler Institute sind als Redner*innen und/oder Diskutant*innen ebenfalls willkommen.
Auskünfte zur Vortragsreihe erteilt das Referat für Forschung und Karriereentwicklung der Medizinischen Fakultät OWL.
Lehrende/Verantwortliche:
Prof. Dr. med. Björn Spittau (Prodekan für Forschung und Karriereentwicklung, Med Fak OWL)
Referat für Forschung und Karriereentwicklung, Med Fak OWL

HINWEIS:
Diese Vortragsreihe ist für die Anerkennung von Fortbildungspunkten akkreditiert. Sie haben die Möglichkeit, Fortbildungspunkte für die gesamte Reihe eines Semesters oder für einzelne Termine zu beantragen. Wenn Sie von dieser Option Gebrauch machen möchten, bitten wir Sie, eine E-Mail an forschungsreferat.medizin@uni-bielefeld.de zu senden.

Der Vortrag wird neben der Präsenzveranstaltung auch online via Zoom übertragen.
Zugangsdaten zur Zoom-Videokonferenz:
https://uni-bielefeld.zoom-x.de/j/64031968212?pwd=aDFkRWJRNmg1aE1oZFlmVmNUU1pLZz09
Meeting-ID: 640 3196 8212
Passwort: 037656

(Termine:14-tägig mittwochs von 17 bis ca. 18 Uhr via Zoom Videokonferenz im Zeitraum vom 10. April 2024 bis 03. Juli 2024)

Kein Lernraum vorhanden
registrierte Anzahl: 7
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Adresse:
SS2024_510031@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_459028414@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
8 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 5. April 2024 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 9. Februar 2024 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 9. Februar 2024 
Art(en) / SWS
V+Ko /
Einrichtung
Medizinische Fakultät OWL
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