Herrschaft (nicht nur) in der Antike war in der Regel eine rein männliche Angelegenheit: Nur Männer konnten in den griechischen poleis wie in der res publica Romana politische Ämter bekleiden und auch in Monokratien standen Männer als Tyrannen, hellenistische Könige oder römische Kaiser den Gemeinschaften vor. Diese Männer waren jedoch oftmals verheiratet oder andersartig mit Frauen involviert und deren Nähe zur Macht wurde von der Umwelt instrumentalisiert wie kritisiert, aber auch von den Herrschenden selbst oftmals funktionalisiert, so dass der Herrscher nicht als autonome Figur auftrat, sondern seine Herrschaft im Rahmen einer Paarkonstellation repräsentierte.
Im Seminar sollen die unterschiedlichen Formen dieser Konstellation zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen politischen Systemen von Homer bis in die römische Kaiserzeit untersucht und verglichen werden: Welche Formen lassen sich überhaupt greifen (Ehemann – Ehefrau; Herrscher – Geliebte; Bruder – Schwester; Geschwistergatten; Mutter – Sohn; polygame Situationen)? Agieren Mann und Frau miteinander als Paar, nebeneinander oder sogar gegeneinander? Wann tritt das Paar demonstrativ als Paar auf, wann verzichten Männer auf den Part einer Königin und stellen sich etwa gar als ‚paarlos‘ dar? Wie werden solche Paarkonstellationen von den Beherrschten oder Außenstehenden aufgenommen? Und schlussendlich: Welche herrschaftsstabilisierenden Aspekte können einer Paarkonstellation zugeschrieben werden, inwiefern stellt diese Konstellation auch eine Belastung für die Herrschaft dar?
Erfolgreich abgeschlossenes Grundmodul Antike
H. Temporini- Vitzthum, Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora, München 2002.
C. Kunst, Hg., Grenzen der Macht. Zur Rolle der römischen Kaiserfrauen, Stuttgart 2000.
T. Späth, Männlichkeit und Weiblichkeit bei Tacitus. Zur Konstruktion der Geschlechter in der römischen Kaiserzeit, Frankfurt/M. 1994.
L. Foxhall, J. B. Salmon, Hg., When men were men: masculinity, power, and identity in classical antiquity, London 1998.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.1,3.1.1. |
Seminar Vormoderne | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
Studieren ab 50 |
Das Modul kann ist als integrierte vierstündige Veranstaltung konzipiert und sequentiell aufgebaut. Es kann daher nur als Ganzes belegt werden; ein Besuch nur der Historischen Orientierung / Übung oder des Seminars ist nicht möglich!
Für das ganze Modul: SL: Schriftliche Präsentation mit Quellenpapier und Bibliographie; PL: Hausarbeit im Umfang von 40.000-50.000 Zeichen (= 20-25 Seiten); s. Modulhandbuch.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: