Störungen exekutiver Funktionen, oft auch als Frontalhirnsyndrom bezeichnet, werden seit einiger Zeit in der Neuropsychologie intensiv erforscht und haben inzwischen auch Eingang in die Pathopsychologie gefunden (z.B. bei Schizophrenie, Depressionen, ADS). Es handelt sich um ein vielfältiges Störungsbild, für das bis heute jedoch eine tragfähige, umfassende Definition fehlt. Je nach Autor und Modellvorstellung werden unterschiedliche Teilprozesse postuliert. In dieser Veranstaltung soll der wissenschaftliche Status und der empirische Gehalt der in Modellen und Theorien formulierten Teilfunktionen hinterfragt werden. Kann man z.B. tatsächlich von einem "Syndrom" sprechen? Wie grenzen sich exekutive Funktionen ab von z.B. "Intelligenz" und "Aufmerksamkeit"? Dazu wollen wir Originalarbeiten, sowohl "Klassiker" als auch aktuelle Texte, zu Einzelfällen und Modellvorstellungen eingehend und mit Blick auf Konsequenzen für die Diagnostik und Therapie diskutieren.
Karnath, H.-O. & Sturm, W. (2002). Störungen von Planungs- und Kontrollfunktionen. In W: Hartje & K. Poeck (Hrsg.), Klinische Neuropsychologie. Stuttgart: Thieme. S. 393 - 411
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Psychologie / Diplom | (Einschreibung bis WiSe 06/07) | H89 A-09V; H95 A-09A | scheinfähig HS |