250077 Bildung und Beratung (S) (SoSe 2018)

„Der wahre Zwek (!) des Menschen – nicht der, welchen die wechselnde Neigung, sondern welchen die ewig unveränderliche Vernunft ihm vorschreibt – ist die höchste und proportionirlichste (!) Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen. Zu dieser Bildung ist Freiheit die erste, und unerlassliche (!) Bedingung. Allein ausser (!) der Freiheit erfordert die Entwickkelung (!) der menschlichen Kräfte noch etwas andres (!), obgleich mit der Freiheit eng verbundenes, Mannigfaltigkeit der Situation. Auch der freieste und unabhängigste Mensch, in einförmige Lagen versezt (!), bildet sich minder aus“ (Humboldt)
Der Begriff der Bildung, den Wilhelm von Humboldt hier ausformuliert, ist heute höchst fragwürdig geworden und steht in der Gefahr, die "feinen Unterschiede" (Bourdieu) in einer Gesellschaft zu reproduzieren. Was kann heute noch das neuhumanistische Verständnis einer "universellen Bildsamkeit" (Benner) des Menschen bedeuten? Welche pädagogische, emanzipatorische und gesellschaftliche Relevanz hat Bildung? Und: Wie lässt sich dieser Gedanke mit dem Anspruch einer sozialwissenschaftlich fundierten Beratung in Einklang bringen?
Diesen und weiterführenden Fragen wird sich das Seminar stellen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft

Interesse an bildungstheoretischen Fragestellungen im Hinblick auf Pädagogische Beratung

Literaturangaben

Literatur wird im Seminar bekannt gegeben