230165 Migrationsliteratur? – Eine Einführung (S) (SoSe 2012)

Inhalt, Kommentar

Migranten werden als Menschen definiert, die ihre Heimat verlassen und sich in Ländern niedergelassen haben, die ihnen anfangs fremd waren. Sie sind – im besten Falle – mindestens in zwei Kulturen ,zuhause‘. Dis Diskussion über Migranten, die anfangs hauptsächlich politisch geführt wurde, fand ihren Weg in den 1980er Jahren auch in die Literaturwissenschaft und setzte hier nicht nur neue, sondern im Kontext der interkulturellen Literatur auch konstruktive Akzente. Werke der deutschen Gegenwartsliteratur, die unter dem Begriff „Migrationsliteratur“ aufgefasst werden, sind überwiegend auf Deutsch geschrieben und gehören somit auch zu der deutschen Sprache und Kultur. Was macht sie aber zu einer „Migrationsliteratur“? Was liest man in den Texten der sogenannten Migrationsliteratur, die sie als solche verstehen lässt? Ist die Diskussion über eine Migrationsliteratur in einem Zeitalter, in dem die Mobilität zu einem entscheidenden Kriterium kulturellen Zusammenlebens geworden ist, überhaupt noch zeitgemäß?
Das Seminar will sich einerseits mit den theoretischen Grundlagen der interkulturellen Literatur befassen und anderseits zentrale Texte der Migrationsliteratur im Hinblick auf diejenigen Kriterien besprechen, die solche Texte als interkulturelle Texte charakterisieren. Bitte beachten Sie außer der angegebenen Literaturliste auch den Semesterapparat!

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Grundkenntnisse der literarischen Romananalyse werden vorausgesetzt.

* * * * * * * *

Termine und Themen

Bei der Text-Analyse bilden u.a. folgende Fragen den Diskussionsgegenstand:

• Wie wird das Thema der Migration im Allgemeinen dargestellt?
• Wie wird das Thema der Migration aus der Perspektive der jeweiligen
(Haupt-)Figuren beschrieben, und wie entwickelt sich diese Perspektive?
• In den Romanen wird stets die Dichotomie des Eigenen und des Fremden aufgestellt. Mit welchen Mitteln und Motiven wird dabei gearbeitet? Durch welche Grenzen werden das Eigene und das Fremde voneinander getrennt und wie werden sie verortet? Handelt es sich bei dieser Strategie tatsächlich um Trennen oder vielleicht auch um Verbinden?
• Eine der zentralen Aspekte der sogenannten „Migrationsliteratur“ ist die Identität, ihre Bildung und Entwicklung. So ist hier die Frage, welche Rolle spielt Identität in der Perspektive der Protagonisten und wie wird sie gebildet?

3.4.2012: Migrationsliteratur: Begriff – Geschichte – Aktualität – Problematik

10.4.2012: Özdamar: Mutterzunge.

17.4.2012: Özdamar: Mutterzunge.

24.4.2012: Ören: Was will Niyazi in der Naunynstraße?

1.5.2012: Feiertag

8.5.2012: Ören: Der kurze Traum aus Kagithane.

15.5.2012: Ören: Die Fremde ist auch ein Haus.

22.5.2012: Özakin: Die Leidenschaft der Anderen.

29.5.2012: Feiertag

5.6.2012: Özakin: Die Leidenschaft der Anderen.

12.6.2012: Kara: Selam Berlin.

19.6.2012: Kara: Selam Berlin.

26.6.2012: Kara: Selam Berlin.

3.7.2012: Kara: Selam Berlin.

10.7.2012: Mögliche Fragen: intertextuelle Bezüge in der Textauswahl; die Perspektive auf das Thema der Migration (Entwicklung, Prozess); Identität; Verortung des Eigenen und des Fremden

Literaturangaben

Primärtexte

Özdamar, E. S.: Mutterzunge. 1990. (zur Anschaffung)

Ören, A.: Was will Niyazi in der Naunynstraße? 1973.
---: Der kurze Traum aus Kagithane. 1974.
---: Die Fremde ist auch ein Haus. 1980.

Özakın, A.: Die Leidenschaft der Anderen. 1983.

Kara, Y.: Selam Berlin. 2003. (zur Anschaffung)

Soziokulturelle Studien

Bade, K. J.: Vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland?1983.

--- (Hg.): Ausländer – Wanderarbeiter – Gastarbeiter. 1984.

--- (Hg.): Deutsche im Ausland – Fremde in Deutschland. 1992.

Chiellino, C. (Hg.): Interkulturelle Literatur in Deutschland. 2007.

Jamin, M. u.a. (Hg.): Fremde Heimat. 1998.

Schumacher, H.: Einwanderungsland BRD. 1992.

Weber, A. (Hg.): Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland in der Europäischen Union. 1997.

Literaturwissenschaftliche Studien

Adelson, L. A.: “Touching Tales of Turks, Germans, and Jews: Cultural Alterity, Historical Narrative, and Literary Riddles for the 1990s”. In: New German Critique 80 (Spring/Summer 2000). 93-124.

Gerstenberger, K.; Herminghouse, P.: “German Literature in a New Century. […]”. In: dies. (Hrsg.): German Literature in a New Century. 2008. 1-11.

Neubauer, J.: Türkische Deutsche, Kanakster und Deutschländer. Identität und Fremdwahrnehmung in Film und Literatur. 2011.

Schmitz, H. (Hrsg.): Von der nationalen zur internationalen Literatur. 2009. (siehe Beiträge von J. Joachimsthaler; A. Lübcke; S. Vlasta und H. Schmitz <Einleitung>)

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Di 16-18 H16 02.04.-13.07.2012
nicht am: 03.07.12
neuer Raum: V2-205
einmalig Di 16:00-18:00 V2-105/115 03.07.2012

Verstecke vergangene Termine <<

Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Germanistik / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach BaGerP2L   2/5  
Germanistik / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP2S   2/5  
Germanistik (GHR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP2L   2/5  

Regelmäßige und aktive Teilnahme an den Diskussionen
Referate
Hausarbeiten

Eine Erweiterung des Themas und der Kenntnisse ist im Seminar "Heimat denken, Heimat sprechen, Heimat verorten" möglich. Für dieses Seminar existiert ebenfalls ein Semesterappart, der Ihnen zur Verfügung steht.

Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 17
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
SS2012_230165@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_30184862@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
3 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 3. Mai 2012 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 3. Mai 2012 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=30184862
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
30184862