Digitale Technologien sind heute allgegenwärtig. Der Grad ihrer Durchdringung der Gesellschaft, die damit einhergehende Vielfalt der Erscheinungsformen und ihr enormes Innovationstempo werfen die Frage auf, ob jenseits der Spezifika des jeweils betrachteten Einzelfalls allgemeinere Aussagen über diese Entwicklungen getroffen werden können. Lassen sich also charakteristische Merkmale identifizieren, die die heutige Gesellschaft, verstanden als eine digitale Gesellschaft, ausmachen?
Eine Annäherung an eine Antwort sucht dieses Seminar nicht auf der Ebene der Theorie, sondern auf der Ebene des Gegenstands. Mit dem Fokus auf den Dimensionen des Digitalen sollen Phänomene mit Querschnittcharakter gesucht und diskutiert werden, deren Merkmal es ist, in ganz unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft aufzutreten und enge Bezüge zur Digitalität aufzuweisen.
(1) Verdatung / Vermessung: Ein erstes Merkmal einer digitalen Gesellschaft besteht darin, soziale Prozesse weitreichend und in zum Teil großer Detailtiefe quantitativ abzubilden. Voraussetzung dafür sind Daten, die bei der Nutzung digitaler Plattformen und Technologien entstehen und, in mehr oder minder aggregierter Form, zur Voraussetzung weiterer Nutzung werden. An diese Prozesse der Vermessung schließen sich die Fragen an, etwa wie und anhand welcher als relevant gesetzter Kriterien Soziales vergleichbar gemacht wird und welche intendierten und nichtintendierten Rückwirkungen dies hat.
(2) Beobachtung / Vergleich: Eng verbunden mit dem Prozess der Vermessung ist zweitens die (selektive) Herstellung von Beobachtbarkeit sozialer Verhältnisse – insbesondere für unbeteiligte, aber interessierte Dritte – und die damit verbundenen Vergleichs- und Wettbewerbsmöglichkeiten sowie das Versprechen von Kontrolle und Steuerbarkeit. Hieran schließen sich die Fragen nach der Beschaffenheit solcher Konstellationen und insbesondere nach der Verteilung von Beobachtungsmöglichkeiten an.
(3) Inklusion / Exklusion: In vielen Bereichen geht die Verbreitung des Internet mit der Hoffnung auf eine Symmetrisierung der Zugangs- und Erzeugungsbedingungen von Wissen und Informationen und auf eine Demokratisierung von Sprecherrollen einher. Neben der Nivellierung epistemischer Vormachtstellungen und der Deutungshoheit von Professionellen lassen sich aber auch das Entstehen neuer Einflusspotentiale und differenzierte Beteiligungschancen diagnostizieren.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M11a Mediensoziologie a | Seminar 1 | Studienleistung
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Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M11b Mediensoziologie b | Seminar 1 | Studienleistung
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Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft | Lehrveranstaltung I | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Lehrveranstaltung II | Studienleistung
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Studieninformation | |
Lehrveranstaltung III | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: