230074 Melancholie und Geselligkeit. Eduard Mörike in seiner Zeit. Lyrik und Prosa. (V) (SoSe 2018)

Inhalt, Kommentar

Ich sage es unumwunden: Wer sich einmal auf Mörikes Werk richtig einlässt, begreift, was Literatur sein kann: wie fein und kunstvoll, wie differenziert in den Tönen und poetischen Komplexitätsgraden, wie genau und formbewusst, wie human und wie abgründig - kurz: wie großartig.
Über Mörike, den nördlich des Mains freilich kaum einer mehr kennt, gibt es viele Klischees: verträumter Autor der Biedermeierzeit, großer, weltfremder Idylliker, faul auch ein wenig, unpolitisch usw. usf. Eines davon ist das vom Melancholiker, der vor allem seine überempfindliche Seele gepflegt habe. Die Vorlesung muss auch dieses Klischee prüfen; sie wird deshalb versuchen, die geschichtlich-gesellschaftliche Signatur der Melancholie dieses Werkes, die man schwerlich bestreiten kann, zu erläutern. Besprochen werden einige wenige, großartige Gedichte - Wort für Wort, Vers für Vers - und die drei Erzählungen: Mozart auf der Reise nach Prag (die wohl differenzierte und schönste Musik-Erzählung der deutschen Literatur), Der Schatz (wenig interpretiert, aber ungemein interessant für die Weiterentwicklung des Erzählens nach Goethe und der Romantik) und Das Stuttgarter Hutzelmännlein (schnurrig und skurril, voller phantastischer Einfälle, mit Zügen des Kunstmärchens und einem sehr schönen, berührenden Schluss, früher einmal eine der beliebtesten Schul-Erzählungen).
Am Ende hoffe ich, dass die TeilnehmerInnen verstehen können, warum ich sage: Mörike ist ein faszinierender, wunderbarer Autor und im 19. Jahrhundert wohl der größte Lyriker nach Hölderlin und neben Heine und Droste-Hülshoff.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich; aber erwünscht ist doch dies: Bereitschaft, sich möglichst genau auf literarische Texte einzulassen; Interesse an Fragen der Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts; Freude an Literatur als Kunst und Neugierde genau darauf.

Literaturangaben

Texte:

Eduard Mörike. Sämtliche Erzählungen. Hg. von Wolfgang Braungart unter Mitwirkung von Christian Oestersandfort. Nachwort von Wolfgang Braungart, Stuttgart 2004.

Es gibt aber viele weitere Ausgaben; ebenso gibt es viele Ausgaben der Gedichte, die Sie leicht antiquarisch erwerben können.

Forschung:

Mörike Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. Hg. von Inge und Reiner Wild. Mitarbeit Ulrich Kittstein, Stuttgart 2004 (grundlegend).

Ulrich Kittstein: Eduard Möriker. Jenseits der Idylle, Darmstadt 2015 (umfassende, äußerst kenntnisreiche Gesamtdarstellung).

Matthias Luserke-Jaqui: Eduard Mörike. Ein Kommentar, Tübingen und Basel 2004.

Mathias Mayer: Eduard Mörike, Stuttgart 1998 (zwei knappe, aber vorzügliche Einführungen von großen Kennern).

Weitere Forschungsliteratur ab April im Semesterapparat

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23-LIT-LitBM1 Basismodul 1: Literatur- und Kulturgeschichte Literatur im kulturellen Kontext Studienleistung
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Literaturgeschichte Studienleistung
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23-LIT-LitEM Einführungsmodul Literaturgeschichtliche Grundlagen Studienleistung
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23-LIT-LitP1 Literaturgeschichte in vergleichender Perspektive Europäische Literaturgeschichte: Werke und Gattungen Studienleistung
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23-LIT-LitP7 Deutschsprachige Literatur Deutschsprachige Literatur: Epochen und Strukturen Studienleistung
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Deutschsprachige Literatur: Gattungen und Formen Studienleistung
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Deutschsprachige Literatur: Themen und Autoren Studienleistung
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Seminar mit Lektüreschwerpunkt Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
23-LIT-M-LitAM1 Aufbau-Modul I: Historische und systematische Aspekte der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft Lehrveranstaltung 1 benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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Lehrveranstaltung 3 Studienleistung
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23-LIT-M-LitAM2 Aufbau-Modul II: Fachphilologische Vertiefung Germanistik Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
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Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-M-LitINT Intensivierung Aufbaumodul Lehrveranstaltung 1 Studienleistung
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Aufbaumodul Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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Profilmodul Lehrveranstaltung 2 Studienleistung
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25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
25-FS-GM Grundlagenmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Damit Sie eine möglichst große Auswahl haben, können hier alle Einzelleistungen/ Modul(teil)prüfungen erbracht werden, die in den FSBs des Moduls, für das die Veranstaltung freigegeben ist, vorgesehen sind.
Wer hier den Lektüreschwerpunkt absolvieren möchte, kann mit mir ein Lektürepensum vereinbaren, das am Ende der Vorlesungszeit abgeprüft wird. Darüber wie über die Studienleistung (und den möglichen Lektüreschwerpunkt) unterhalten wir uns in der ersten Sitzung.

Zu dieser Veranstaltung wird eine Exkursion nach Marbach angeboten; der Termin steht fest: Donnerstag, 7. Juni, bis Sonntag, 10. Juni. Die Teilnahme an der Exkursion ist eine Möglichkeit, eine Studienleistung zu erbringen. Kosteneigentanteil für die Studierenden: ca. 85 Euro (für die Übernachtungskosten Jugendherberge Ludwigsburg, Beitrag zu den Eintrittskosten).

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 149
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
SS2018_230074@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_117861572@ekvv.uni-bielefeld.de
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Dienstag, 9. Januar 2018 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 6. Februar 2018 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 6. Februar 2018 
Art(en) / SWS
V / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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