Menschen sind soziale Lebenswesen. Ihr Alltag ist voller Interaktionen, sei es per Messagingdiensten, Email, sozialen Medien usw. Die gesprochene Interaktion steht aber im Zentrum des menschlichen sozialen Lebens. Menschen interagieren nicht nur, um Informationen zu übermitteln; sie interagieren mit Freund*innen, Familie, Arbeitskolleg*innen, Kassierer*innen, fremden, um sich kennenzulernen, um zu diskutieren, um sich zu beschweren, um zu flirten, um zu bitten, um zu feiern usw. (vgl. Sidnell 2010: 1). Durch ihre Interaktionen miteinander, bestimmen Menschen auch ihre Verhältnisse zueinander.
Neben anderen Ressourcen, wie Gestik, Mimik, Blick und Körperhaltung, ist Sprache das zentrale Werkzeug der sozialen Interaktion. Allerdings bieten unterschiedliche Sprachen ihren Sprecher*innen auch unterschiedliche (z.B. grammatikalische, lexikalische, prosodische, pragmatische) Ressourcen an; solche Unterschiede haben deutliche Konsequenzen für die Entfaltung von Interaktion (vgl. Sidnell & Enfield 2012; Taleghani-Nikazm 2002). Für den Fremd- bzw. Zweitspracherwerb und -unterricht heißt das, stehen Lernende auch vor der Herausforderung, Fähigkeiten für die Interaktion in der L2 zu erwerben.
In diesem Seminar behandeln wir sprachliche Interaktion, ihren Aufbau und ihre Implikationen für den DaF/DaZ-Unterricht. Hierzu werden die Konversationsanalyse (KA) und die Grundlagen der konversationsanalytischen Forschung eingeführt, u.a. Transkription von aufgenommener Interaktion, Gesprächsstrukturen und die sequenzielle Analyse von Interaktionsdaten. Dann werden wir uns mit dem Fremd- und Zweitspracherwerb aus konversationsanalytischer Sicht beschäftigen, vor allem mit dem Konzept der Interaktionskompetenz (engl. interactional competence, vgl. Pekarek Doehler 2019); im Anschluss daran untersuchen wir, wie Interaktionsforschung in den DaF/DaZ-Unterricht – in die Lehre sowie in die Beurteilung – integriert werden kann. Im Laufe diese Blockseminars konzipieren Studierende als Abschlussprojekt entweder einen Lehrplan oder ein Beurteilungsinstrument für den DaF/DaZ-Unterricht, basierend auf der Forschung zu Interaktion und ihrem Erwerb in einer Fremd- bzw. Zweitsprache.
Pekarek Doehler, S. (2019). On the nature and the development of L2 interactional competence. State of the art and implications for praxis. In S. Salaberry, Rafael M.; Kunitz (Ed.), Teaching and Testing L2 Interactional Competence (pp. 25–59). Routledge. http://ebookcentral.proquest.com/lib/sub/detail.action?docID=5778275.
Sidnell, J. (2010). Conversation analysis: An introduction. Wiley-Blackwell.
Sidnell, J., & Enfield, N. J. (2012). Language diversity and social action. Current Anthropology, 53(3), 302–333. https://doi.org/10.1086/665697
Taleghani-Nikazm, C. (2002). A conversation analytical study of telephone conversation openings between native and nonnative speakers. Journal of Pragmatics, 34(12), 1807–1832. https://doi.org/10.1016/S0378-2166(02)00049-8
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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einmalig | Fr | 10:00-13:30 | X-E0-210 | 10.02.2023 | |
einmalig | Do | 10:00-13:30 | X-E0-210 | 16.02.2023 | |
einmalig | Do | 10:00-13:30 | X-E0-210 | 23.02.2023 | |
einmalig | Do | 10:00-13:30 | X-E0-210 | 02.03.2023 | |
einmalig | Do | 10:00-13:00 | X-E0-210 | 09.03.2023 | |
einmalig | Mo | 10:00-13:30 | X-E0-210 | 27.03.2023 | |
einmalig | Di | 10:00-17:00 | X-E0-210 | 28.03.2023 | |
einmalig | Mi | 14-16 | X-E0-214 | 12.04.2023 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-DAF-M-DAFGER-FAM Profilmodul: Forschungs- und Anwendungsmodul | Projektseminar mit Forschungspraktikum | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.