Juristische Methodenlehre und Rechtsphilosophie im Kontext der europäischen Integration (Grundlagenseminar)
Blockveranstaltung vom 14. 11. - 16. 11. 2003 in Vreden/Westf.
Vorbesprechung: Mi. 15. Oktober 2003, 12:00, S 8-155 (Handap. Europarecht)
Im Vordergrund des juristischen Alltags steht der Umgang mit dem positiven Recht. Dieser kann nur dann sinnvoll gestaltet werden, wenn fortwährend auf die Grundlagen und Wurzeln des Rechts Bedacht genommen wird. Einerseits muss man fragen, auf welchen philosophischen Wurzeln das heutige nationale und supranationale Recht beruht und andererseits kommt es stets darauf an, sich der methodischen Grundlagen der Rechtsanwendung zu vergewissern. Das Seminar zur juristischen Methodenlehre und Rechtsphilosophie im Kontext der europäischen Integration will anhand verschiedener Themen die Aufmerksamkeit gezielt auf bedeutsame Einzelaspekte lenken, die zusammengenommen eine erste Orientierung über die aktuellen Probleme und Hintergründe der rechtsmethodischen sowie rechtsphilosophischen Diskussion liefern sollen. Es kann ein Grundlagen- bzw. Wahlfachschein erworben werden. Folgende Themen stehen zur Verfügung:
I. Juristische Methodenlehre im Kontext der europäischen Integration
1. Die Auslegung des Rechts im deutschen, französischen und europäischen Recht - Ziele, Methoden und Grenzen
2. Der Unterschied zwischen der Auslegung und Fortbildung des Recht in Deutschland und Europa
3. Die richtlinienkonforme Auslegung des nationalen Rechts
4. Die Fortbildung des Gemeinschaftsrechts durch den EuGH anhand der Grundsätze des Vorrangs und der unmittelbaren Wirkung des Gemeinschaftsrechts
5. Der europäische Gerichtshof als "Rechtssetzer" - Grenzen der Befugnisse des EuGH
6. Hat Europarecht Methode? - Juristische Dogmatik und Gemeinschaftsrecht
II. Rechtsphilosophische Grundlagen (auch im europäischen Kontext)
1. Die Einigung Europas aus der Perspektive der Philosophie
2. "Die überstaatliche Bedingtheit des Staates" - Zur Philosophie Werner von Simsons
3. Europa als Vertragsgemeinschaft
4. Die Bedeutung des Naturrechts in der heutigen rechtsphilosophischen Diskussion
5. Die Klassiker der Rechtsphilosophie - eine Übersicht
6. Jüngere Rechtsphilosophie- und theorie
a) H. L. A. Hart (Analytische Rechtsphilosophie)
b) R. Unger (Critical Legal Studies)
c) R. Posner (Economic Analysis of Law)
d) N. Luhmann (Systemtheorie)
Literaturhinweise: A. Kaufmann, Rechtsphilosophie, 2. Auflage, München 1997; M. Kriele, Grundprobleme der Rechtsphilosophie, Münster 2003; K. Larenz/C.W. Canaris, Methoden-lehre der Rechtswissenschaft, 3. Auflage (Studienausgabe), Berlin/Heidelberg 1995; B. Rüthers, Rechtstheorie, München 1999
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Rechtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | |||||
Rechtswissenschaft (STUDO 1994 in der Fassung vom 6.7.1998) / Staatsprüfung | (Einschreibung bis SoSe 2003) | Methoden/Grundlagen (VV); Grundlagenschein; WFG 9 Völker- und Europarecht |