230102 "Wie ist es, wenn es Krieg gibt?" - Krieg und Frieden in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur (S) (WiSe 2022/2023)

Inhalt, Kommentar

Die Titelfrage des Sachbilderbuchs aus dem Jahr 2019 „Wie ist es, wenn es Krieg gibt?“ erscheint nicht nur vor dem Hintergrund der derzeitigen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine aktueller denn je, sondern es vermittelt beim Durchblättern auch einen multiperspektivischen Einblick in Darstellungsformen des Krieges. So erklärt das Sachbilderbuch sowohl den Grund für Kriege, erzählt von militärischen Auseinandersetzungen, der daraus resultierenden Fluchtbewegung als auch von den Versuchen, den Konflikt friedlich zu beenden. Dieses Handlungsmuster ist mit Blick auf die erzählerischen Entwicklungen der Darstellungsformen des Krieges bzw. des Friedens in den aktuellen Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern weitaus weniger einseitig als es auf den ersten Blick erscheint. Die derzeit auf dem Buchmarkt erschienenen Bilder-, Kinder- sowie Jugendbücher und Medien verhandeln vielmehr aus unterschiedlichen Perspektiven den Krieg. Kriegsdarstellungen sind jedoch nicht nur gegenwärtig omnipräsent, sondern weisen eine lange literaturhistorische Traditionslinie auf (über den Ersten und Zweiten Weltkrieg, zu konventionellen Kriegen, Kriegen im Nahen Osten usw.). Gemeinsam sind den Bilder-, Kinder- und Jugendromanen über den Krieg ein „zeitdiagnostisches Potential“ (von Glasenapp 2013, 24), indem sie außerliterarische Ereignisse wie z. B. den Afghanistankrieg aufgreifen und in mediale Formate wie Bilderbücher, Romane, Hörspiele, Filme oder Computerspiele überführen, um Kriegserlebnisse symbolisch zu formen. Die Leistung jener Kinder- und Jugendmedien ist nach Gabriele von Glasenapp daher „sowohl das Nicht-Sichtbare zu visualisieren als auch dem kriegerischen Geschehen in gewisser Weise Sinnhaftigkeit zu verleihen“ (ebd.).

Aber "wie" und "was" erzählen aktuelle Bilder-, Kinder- und Jugendromane über den Krieg? In welchem Zusammenhang stehen Kriegsdarstellungen zu Kindheits- und Jugendkonzepten? Erweitern u. a. Hörspiele oder Filme im Zuge der Medienkonvergenz intermedial das Spektrum von Kriegs- bzw. Friedenserzählungen?

Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich das Seminar am Beispiel ausgewählter Kinder- und Jugendmedien auseinander, mit dem Ziel, einen Einblick in derzeitige Muster der Kriegsdarstellung zu gewinnen. Abschließend soll auf der Grundlage des exemplarischen Einblicks beurteilt werden, welche Funktionen Kriegserzählungen im Kontext der literarischen Bildung im Deutschunterricht der Grundschule und der weiterführenden Schule einnehmen.

Literaturangaben

Dettmar, Ute/ Gabriele von Glasenapp/ Caroline Roeder/ Ingrid Tomkowiak (Hgg.): An allen Fronten: Kriege und politische Konflikte in Kinder- und Jugendmedien. Zürich 2013.
Spilsbury, Louise: Wie ist es, wenn es Krieg gibt? Alles über Konflikte. Stuttgart: Gabriel , 2019

Eine Liste der Primärliteratur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

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S / 2
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Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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