Die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu ist seit vielen Jahrzehnten ein zentraler Bestandteil der geisteswissenschaftlichen Forschung. Besonders in den Erziehungswissenschaften wird auf Bourdieus Theorie so intensiv zurückgegriffen wie in kaum einer anderen Disziplin. Während zentrale Konzepte wie Habitus, kulturelles, ökonomisches und soziales Kapital sowie der Feldbegriff weithin bekannt sind, gibt es innerhalb seines Gesamtwerks noch weitgehend unbekannte Bereiche, die neue Perspektiven eröffnen können.
Das Seminar bietet Einblicke, die Bourdieus Theorie in einem erweiterten Rahmen betrachten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf seinem Frühwerk. Während seiner Militärzeit in Algerien begann Bourdieu mit ersten ethnologischen Studien, die sowohl den Beginn seiner empirischen Forschung markieren als auch grundlegende Überlegungen zu Macht- und Herrschaftsverhältnissen aufzeigen. Diese frühen Arbeiten bieten einen Schlüssel zum Verständnis seines späteren Werks.
Im Seminar werden die Verbindungen zwischen dem frühen Bourdieu und seinem Gesamtwerk herausgearbeitet. Dabei wird eine ausführliche Auseinandersetzung mit Texten und Bildern aus seiner Zeit in Algerien erfolgen. Ziel ist es, den Teilnehmenden ein tiefgehendes Verständnis von Bourdieus Theoriekonzepten zu vermitteln und sie mit der Vielfalt seines Denkens und seiner methodischen Ansätze vertraut zu machen.
Ziele der Lehrveranstaltung:
- Vermittlung eines fundierten Verständnisses der zentralen Konzepte Bourdieus.
- Untersuchung der Ursprünge seiner Theorie im Kontext seiner frühen Arbeiten in Algerien.
- Kritische Auseinandersetzung mit Texten und Bildern, die seine Denkentwicklung und methodische Orientierung verdeutlichen.
- Förderung eines umfassenden Verständnisses der Vielfältigkeit und Reichweite des bourdieuschen Denkens.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/studiendekanat/studienorganisation/platzvergabe/
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene Lebenslagen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation | |
25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BE6 Heterogene Lebenslagen | E1: Theorie und Empirie heterogener Lebenslagen | Studienleistung
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Studieninformation |
25-FS-BE6 Heterogene Lebenslagen | E1: Theorie und Empirie heterogener Lebenslagen | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion | E1: Heterogene Lebenslagen | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
Die Arbeit erfolgt textbasiert auf Grundlage der Sekundärliteratur zum Seminarthema. Das Seminar kann nach dem vorgesehenen Ablauf (s. unten) ohne regelmäßige Teilnahme nicht mit einer Studienleistung abgeschlossen werden. Wenn eine regelmäßige Teilnahme nicht erfolgen kann, sollte die Seminarleitung angesprochen werden, um Alternativoptionen für die Leistungserbringung zu prüfen.
Die Studienleistung wird erbracht, indem eine aktive Leistung erkennbar erbracht wird, die aus folgenden Komponenten besteht:
(1) Aktive Auseinandersetzung mit der Lektüre.
(2) Vorstellung einer Thematik als Vorstellung einer Lektüreaufgabe (30 Minuten Vorstellung des Inhaltes und 30 Minuten Anleitung der Diskussion).
Eine Prüfungsleistung wird regelmäßig in den Vertiefungsseminaren erbracht. Abweichende Modi der Leistungserbringung (nach Studienordnung variierend) sind aber nach
Abstimmung möglich. Es kann bspw. eine schriftliche Hausarbeit im Anschluss an den Seminarbesuch vereinbart werden. Dafür wird im Vorfeld (nach Absprache) ein Exposé angefertigt und im Anschluss die Hausarbeit (bis zum Ende des Semesters) erstellt.