Der preußische Historiker Leopold von Ranke (*1795 †1886) sah in der „Vergegenwärtigung der vollen Wahrheit“ das Ziel jeder wissenschaftlich betriebenen Geschichtsschreibung. Mit dem Siegeszug poststrukturalistischer Ansätze in der Geschichtswissenschaft hat sich jedoch inzwischen die Ansicht durchgesetzt, eine wahre oder objektive Rekonstruktion historischer Verläufe sei nicht möglich. Die vorgenannte Passage aus Rankes Oeuvre wird dagegen nur noch zitiert, wenn Historiker*innen einen Kronzeugen für die vermeintliche Naivität ihrer Vorgänger*innen in geschichtstheoretischen Fragen suchen. Doch ist die Kritik an Wahrheit und Objektivität in der Geschichtsschreibung wirklich berechtigt? Und wie sähe eine wissenschaftstheoretisch tragfähige Alternative zu Rankes Modell aus? Im Kurs sollen diese Fragen anhand von zentralen Texten zur Geschichtstheorie diskutiert werden.
Lorenz, Chris: Konstruktion der Vergangenheit. Eine Einführung in die Geschichtstheorie (Beiträge zur Geschichtskultur 13), Köln u.a. 1997.
Paul, Herman: Key Issues in Historical Theory, New York u.a. 2015.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
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