291216 Seminar: Deutscher Kolonialismus - Verdrängen, Vergessen, Verleugnen (BS) (WiSe 2017/2018)

Inhalt, Kommentar

Das Blockseminar findet statt vom 16.- 18. Februar 2018 in der Universität Bielefeld (T2-239)
Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 25 begrenzt.

Themen:
I. Einführung

  • 1. Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus und Rasse – Eine terminologisch-etymologische Klärung
  • 2. Sprache – Macht – Rassismus: Plädoyer für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch
  • 3. Epochen des Kolonialismus – Ein historischer Überblick

II. Ursprünge und Herrschaftsideologie des kolonialen Gedankens

  • 4. Die deutsche Gesellschaft in Zeiten des Hochimperialismus von 1870 bis 1918
  • 5. „[…]wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.“ – Dekonstruktion kolonialer Mythen und Narrative
  • 6. Imperiale und koloniale Wirtschaftspolitik – Vom Sklavenhandel bis zur Beutewirtschaft
  • 7. Dehumanisierung – Konstruktion eines ideologischen Überbaus in der Philosophie am Beispiel von Kant, Hegel und Arendt
  • 8. Rezension: Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, (Übers.) München 2011
  • 9. Rassenlehre, Eurozentrismus und Theorien einer soziokulturellen Evolution
  • 10. Rechtfertigungsdoktrinen und Legitimation der Kolonialherrschaft
  • 11. Verbrechen im Namen der Zivilisation – Kirche, Mission und Kolonialismus
  • 12. Kritische Positionen zur kolonialen Begeisterung in der Zeit zwischen 1884 und 1919

III. Koloniale Realitäten

  • 13. Der koloniale Staat: Staatsformen, Ökonomie und Herrschaftspraxis
  • 14. Partizipation der kolonisierten Mehrheitsgesellschaft an paternalistischen Herrschaftsstrukturen
  • 15. Vom Widerstand zum Genozid – Der Aufstand der Herero und Nama von 1904 bis 1908
  • 16. Der umstrittene Afrikaforscher und Kolonialpionier Gustav Nachtigal – Eine Biographie

IV. Kolonialstrafrecht

  • 17. Zur Entstehung von Recht – Manifestation absoluter Macht und Herrschaftsverhältnisse
  • 18. Rechtspluralismus in den deutschen Kolonien – Die Dichotomie des Kolonialstrafrechts
  • 19. Legitimation des staatlich strafenden Kolonialregimes – Strafrecht als Mittel zum Zweck
  • 20. Materielles und prozessuales „Eingeborenen“-Strafrecht

V. Koloniales Erbe, Nationalsozialismus und Zivilisationsbruch

  • 21. Die Bedeutung des deutschen Kolonialismus für das Aufkommen des Nationalsozialismus
  • 22. Der Traum vom neuen Kolonialreich der Nationalsozialisten
  • 23. Rehabilitation des Kolonialverbrechers Carl Peters
  • 24. Koloniales „Mischeheverbot“ und die Nürnberger Rassegesetze von 1935
  • 25. Rassenhygiene und eugenische Bewegung in der NS-Zeit – Geschichte einer Kontinuität
  • 26. Schwarze Menschen im NS-Staat

VI. Koloniale Kontinuitäten in der Gegenwart

  • 27. Ende des Faschismus – Ende des Rassismus? -Kontinuitätslinien vom Nachkriegsdeutschland bis in die heutige Zeit
  • 28. Kolonialrevisionismus und koloniale Vergangenheitsbewältigung in der Gegenwart
  • 29. May Ayim und Audre Lorde – Von den Anfängen der Bewegung schwarzer deutscher Frauen bis zur afrodeutschen Diaspora
  • 30. Globaler Kapitalismus und Freihandel – Alter Kolonialismus im neuen Gewand?
  • 31. Postkoloniale Konzeptionen und rassistische Denkmuster in den Medien
  • 32. Institutioneller Rassismus in der deutschen Gesellschaft am Beispiel des „Racial Profiling“
  • 33. Kolonialismus als Keimzelle der „neuen“ großen Fluchtbewegung aus Afrika

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Die PERSÖNLICHE ANMELDUNG im Sekretairat des Lehrstuhls (U 8 - 239) ist zwingend erforderlich; die Anmeldungen können ab 10. Juli 2017 bei Frau Tomar im Sekretariat erfolgen.
Der Termin zur Vorbesprechung findet am 19.10.2017 um 16.00 Uhr c.t. in T2-239 statt.

Literaturangaben

Vorläufige Literaturliste zum Einarbeiten
Naucke: Deutsches Kolonialstrafrecht 1886-1918. Rechtshistorisches Journal 7(1988), S. 297-315; Schlottau: Deutsche Kolonialrechtspflege. Strafrecht und Strafmacht in den deutschen Schutzgebieten 1884 bis 1914, 2007; Melber: Kontinuitäten totaler Herrschaft - Völkermord und Apartheid in „Deutsch-Südwestafrika“. Zur kolonialen Herrschaftsmacht im Deutschen Kaiserreich, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 1992, S. 91 ff.; Speitkamp: Deutsche Kolonialgeschichte, 3. Aufl., 2014; Gründer: Geschichte der deutschen Kolonien, 6. Aufl., 2012; Voigt / Sack (Hrsg.): Kolonialisierung des Rechts. Zur kolonialen rechts- und Verwaltungsordnung, 2001.
Jürgen Zimmerer: Von Windhuk nach Auschwitz? Beiträge zum Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust, 2011; Jürgen Zimmerer (Hrsg.): Kein Platz an der Sonne. Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte, 2013.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-2.1 Theoriemodul Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Rechtswissenschaft mit Abschluss 1. Prüfung (STUDPRO 2012) / Staatsprüfung (Einschreibung bis WiSe 19/20) Grundlagenschein kl.; Meth/Grund A; SPB 8: ZusatzVst.; SPB 9: ZusatzVst.; Grundlagenschein gr. Wahl 5. 6. 7. 8. HS

Die PERSÖNLICHE ANMELDUNG im Sekretairat des Lehrstuhls (U 8 - 239) ist zwingend erforderlich; die Anmeldungen können ab 10. Juli 2017 bei Frau Tomar im Sekretariat erfolgen.
Der Termin zur Vorbesprechung findet am 19.10.2017 um 16.00 Uhr c.t. in T2-239 statt.

Allgemeine Anforderungen: Bereitschaft, sich mit einem komplexen historischen Bereich zu beschäftigen; Lesebereitschaft; Entwickeln eines Verständnisses für das Verstehen historischer Zusammenhänge und Kontinuitäten.

Kein Lernraum vorhanden
registrierte Anzahl: 42
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 20
Adresse:
WS2017_291216@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_101927622@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
19 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
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E-Mailarchiv
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 7. September 2017 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 14. Juli 2017 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 14. Juli 2017 
Art(en) / SWS
BS / 2
Einrichtung
Fakultät für Rechtswissenschaft
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101927622
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