Sie posten ein Foto auf Instagram und kaum jemand reagiert. Ihre Laune geht bergab und Sie beschließen, einige Leute zu entfolgen … Sie fahren auf der Autobahn und jemand hinter Ihnen drängelt und macht Lichthupe. Sie fahren absichtlich langsamer, blockieren die linke Fahrbahn und zeigen dem anderen Fahrer, als der überholt, den Stinkefinger … In Ihrer Stadt soll ein ausländischer junger Mann eine Frau belästigt haben. „Ausländer raus“, brüllen Demonstranten vor einem Wohnheim für Asylbewerbern in Ihrer Nachbar-schaft und schwenken brennende Fackeln … Ein Staat feuert immer wieder Testraketen in Richtung des Nachbarlandes ab. Das Nachbarland erwidert mit einem Bombenangriff.
Unser Alltag ist geprägt von zahllosen Interaktionen mit anderen Menschen: privat, beruf-lich, digital und in Präsenz. Unterschiedliche Kommunikationsstile (verbal und non-verbal), bewusste und unbewusste Darstellungen von Macht, verletzte Gefühle und Monologe an-stelle von Dialogen können schnell dazu führen, dass Spannungen entstehen oder aus existierenden Spannungen Konflikte entstehen, wo vorher keine waren. In einer sich schnell verändernden und immer stärker polarisierenden Welt ist eine offene, reflektive und wertschätzende Kommunikation daher von großer Bedeutung, denn sie kann dazu beitragen, das Gegenüber als Mensch mit Bedürfnissen wahrzunehmen und Spannungen und Konflikten abzubauen.
Mithilfe von Methoden des Improvisationstheaters und der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg lernen die Teilnehmenden des Seminars, mit Unvorhergesehe-nem umzugehen, die Bedürfnisse anderer und ihre eigenen zu ergründen und zu akzeptie-ren, Macht- und Statusverhalten zu erkennen sowie wertschätzend und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Neben vielfältigen spielerischen Übungen geben wir immer wieder kurze Impulse und lassen Raum für Reflektionen, einzeln und im Plenum. Das Seminar soll ei-nen sicheren Rahmen darstellen, indem die Teilnehmenden neue Rollen und neue Facet-ten an sich selbst erkennen und diese spielerisch austesten dürfen.
Ziele des Seminars
Die Studierenden sollen zum Abschluss des Seminars Grundtechniken des Improvisati-onstheaters und der Gewaltfreien Kommunikation theoretisch erworben und praktisch an-gewandt haben. Des Weiteren steht die Analyse, Dekonstruktion und kritische Reflektion von verschiedenen Verhaltensweisen in Kommunikationssituationen im Zentrum der Se-minarziele.
Am Ende des Seminars haben die Teilnehmenden:
• viel Spaß dabei gehabt, sich selbst in realitätsnahen und -fernen Situationen zu erleben und neue Kommunikationsstrategien auszuprobieren;
• Wissen über Ansätze des Improvisationstheaters und der Gewaltfreien Kommunikation erworben;
• beide Ansätze praktisch in verschiedenen Rollenspielen angewandt;
• ihr verbales und non-verbales Kommunikationsverhalten in verschiedenen Situationen analysiert und reflektiert;
• die Rollenspiele anderer Teilnehmenden konstruktiv evaluiert;
• Strategien zur motivierenden, wertschätzenden Kommunikation entwickelt;
• selbstständig zwei Beobachtungsaufgaben im Alltag durchgeführt und diese im Hin-blick auf die Seminarthemen reflektiert.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
40-M27 Ergänzungsmodul Gesundheitskommunikation 1 | Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation |
40-MPH-9 Ergänzungsmodul Gesundheitswissenschaften | Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.