Das Seminar untersucht die Rolle bildlicher Ausdrucksformen für die konfessionelle Ausdifferenzierung in Deutschland. Im Zentrum steht die Frage, ob und wie man so etwas wie die Generierung kollektiven Bildwissens wissenschaftlich erfassen kann. Als Ausgangsmaterial bietet sich das ebenso komplizierte wie variable Bildprogramm »Gesetz und Gnade« an. Es war im 16. Jahrhundert verbreitet unter Anhängern des neuen Bekenntnisses als eine Art religiöses Merkbild oder dogmatisches Lehrbild. Man nimmt gemeinhin an, dass Lucas Cranach d.Ä. und Martin Luther es in den 1520er Jahren entworfen haben. In der Folge ist es in vielen Medien aufgegriffen und weiterverarbeitet worden - als Titelillustration von Bibeln oder Katechismen, als kleinformatiges Gemälde, als Altartafel, Zeichnung, Holzschnitt, Truhe, Kanzelschmuck, oder Grabbild. Berühmte Künstler wie Hans Holbein haben es ebenso verarbeitet wie ein drittklassiger Lemgoer Provinzkünstler. Obgleich in fast jedes Handbuch zur frühen Neuzeit eine Variante des Motivs Eingang gefunden hat, ist die Leistung solcher bildlicher Kommunikationsformen für die Formierung der unterschiedlichen religiösen Kulturen noch kaum befragt.
Grundstudium
Zur Einführung: Hans Belting, Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mi | 16-18 | unveröffentlicht | 16.10.2002-12.02.2003 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichte / Lehramt Sekundarstufe I | A2; B4; A3 | Wahlpflicht | 5. 6. 7. | HS | |||
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II | A2; B4; A3 | Wahlpflicht | 5. 6. 7. 8. | HS | |||
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister | Wahlpflicht | 5. 6. 7. 8. | HS | ||||
Geschichtswissenschaft (Nebenfach) / Magister | Wahlpflicht | 5. 6. 7. | HS | ||||
Studieren ab 50 |