Die französische Wirtschaftssoziologie zeichnet sich durch eine Theorietradition aus, die sich von der deutschen und der amerikanischen stark unterscheidet. Durch diese Theorietradition kommt es zu innovativen Entwicklungen in der Wirtschaftssoziologie, die in Deutschland z.T. erst langsam rezipiert werden.
Beispielhaft dafür steht Pierre Bourdieu und seine Betrachtung der Wirtschaft als eines ökonomischen Feldes. Diese wird einen ersten Schwerpunkt des Seminars bilden.
In Fortführung der und in Abgrenzung von der Theorie Pierre Bourdieus hat sich die Theorie der Rechtfertigung von Luc Boltanski und Laurent Thévenot als eine der wichtigen aktuellen Entwicklungen der französischen Soziologie durchgesetzt. Die Studie „Der Neue Geist des Kapitalismus“ von Luc Boltanski und Ève Chiapello untermauert diese Theorie auf eindrucksvolle Weise. Für die Wirtschaftssoziologie von Bedeutung ist insbesondere die Konventionenökonomik, die an diese Theorie anknüpft. Sie wird einen weiteren Schwerpunkt des Seminars bilden.
Ein anderer Schwerpunkt ist die Akteur-Netzwerk-Theorie von Michel Callon, die gerade auch in der Wirtschaftssoziologie zu Bedeutung gelangt ist.
Das Seminar wird einen Überblick über die Theorien geben. Es wird sie in den Kanon anderer wirtschaftssoziologischer Theorien einordnen und gleichzeitig abgrenzen. Ziel ist es, die Studierenden in die Theorien einführen und sie ihnen zugänglich zu machen.
Die Studierenden sollten mit den Theorien und den Akteursmodellen der Wirtschaftssoziologie schon vertraut sein.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.4.4 | |||||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.3 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
Es werden keine Anwesenheitslisten geführt.
Voraussetzung für die Teilnahme ist allerdings unterschiedslos für alle, im Seminar eine Kurzpräsentation zu machen und im Anschluß daran die Diskussionsleitung für eine gewisse Zeit zu übernehmen. Eine intensive Lektüre und Vorbereitung auf die Termine ist selbstverständlich. Daran knüpft sich der Erwerb der Punkte für aktive Teilnahme.
Wegen der wenigen Termine wird erwartet, daß die Studierenden bei jedem Termin die ganze Zeit über anwesend sind.
Einzelleistungen und sonstige Leistungsnachweise können in Form einer Hausarbeit oder einer mündlichen Prüfung erbracht werden.