220094 Lutherische Kirchenausstattung (S) (SoSe 2017)

Mit der Reformation verändert sich vor allem die Ausstattung von Kirchenräumen: Traditionelle Elemente wie Altarretabel werden auf programmatische Weise für die neue Theologie in den Dienst genommen. Zudem entstehen neue Typen von Ausstattungsstücken wie Kanzelaltäre. Charakteristisch für lutherische Kirchenräume ist auch, dass der Repräsentation von „Obrigkeit“ ein besonderer Stellenwert eingeräumt wird, der sich etwa im Herrschaftstand, aber auch in Epitaphien niederschlägt.
Das Seminar behandelt die einzelnen Ausstattungselemente in ihrer Gestalt, Entwicklung und Funktion, fragt nach konfessionellen Besonderheiten sowie allgemein nach dem Verhältnis von Theologie und Kunstgeschichte.

Literaturangaben

Inga Brinkmann, Grabdenkmäler, Grablegen und Begräbniswesen des lutherischen Adels. Adelige Funeralrepräsentation im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel im 16. Und beginnenden 17. Jahrhundert, Berlin, München 2010.

Jeffrey Chipps-Smith: German sculpture of the later renaissance, c. 1520-1580. Art in an age of uncertainty, Princeton 1994.

Miriam Verena Fleck: Ein tröstlich gemelde. Die Glaubensallegorie „Gesetz und Gnade“ in Europa zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit (Studien zur Kunstgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Bd. 5), Korb 2010.

Gotthard Kießling, Der Herrschaftsstand. Aspekte repräsentativer Gestaltung im evangelischen Kirchenbau, München 1995.

Hartmut Mai, Der evangelische Kanzelaltar. Geschichte und Bedeutung, Halle/S. 1969.

Peter Poscharsky, Die Kanzel. Erscheinungsformen im Protestantismus bis zum Ende des Barocks, Gütersloh 1963.

Peter Poscharsky (Hrsg.), Die Bilder in den lutherischen Kirchen: ikonographische Studien, München 1998.