Sie können mit ihrer Teilnahme bei der Sommerschule und einer entsprechenden Prüfungsleistung das GESAMTE Aufbau-Modul II: Fachphilologische Vertiefung Germanistik oder das Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen des Masters Literaturwissenschaft abdecken.
Weltweit wird seit einiger Zeit die ‚Wiederkehr‘ von Religion diskutiert. Doch warum ‚Wiederkehr‘? Ist es nicht vielmehr so, dass sich im Verlauf der Moderne seit etwa 1800 Säkularisierungs- und Sakralisierungsprozesse spannungsreich verschränken? Die Romantik, die international wie keine Epoche sonst als ‚typisch deutsch‘ gilt, als einzigartige ästhetisch-intellektuelle Konstellation, aber auch als Geburtsstunde des deutschen Irrationalismus, setzte sich kritisch mit der Religionskritik der Aufklärung auseinander. Sie sah, dass es eine symbolische Repräsentation des ‚Ganzen‘, das alle angeht, geben müsse. Die Kunst sollte in den Rang einer neuen Mythologie aufsteigen; sie wurde im Projekt romantischer Kunstreligion selbst zum neuen Heiligen stilisiert. Man kann darin eine beunruhigende Selbstüberschätzung der ästhetisch-intellektuellen Kultur sehen, aber auch einen Ausdruck eines tiefen Problembewusstseins. Beide Perspektiven werden in der Sommerschule ‚Romantik – Eine deutsche Befindlichkeit?‘ berücksichtigt.
Die Sommerschule, die erste von dreien zum Zusammenhang von Sakralisierungs- und Säkularisierungsprozessen, wird diese Konstitutionsphase der Moderne in den Blick nehmen. Im Rahmen der Sommerschule sollen Bielefelder und internationale Masterstudierende und DoktorandInnen zusammenkommen und sich diese Fragestellung gemeinsam erarbeiten. Das Thema wurde gewählt, weil es für die ausländischen, aber auch die deutschen TeilnehmerInnen in der hier interessierenden Frageperspektive weitgehend unbekannt ist. Zugleich ist die Beschäftigung mit der Romantik grundlegend für ein tieferes Verständnis des dialektischen Prozesses der (ästhetisch-intellektuellen und politisch-gesellschaftlichen) Moderne. Die Sommerschule wird die nicht selten zu einfachen Romantik- und Deutschlandbilder der ausländischen wie auch der deutschen TeilnehmerInnen direkt aufgreifen und sie zugleich mit ihrem Lehrprogramm differenzieren. Eine Exkursion in die ‚typisch deutsche‘ Landschaft des Mittelrheins und eine Tagungseinheit auf der Burg Ludwigstein – einem zentralen Ort der deutschen Jugendbewegung, die an die Romantik anknüpfen wollte – schließen den Kurs ab.
Für die Teilnahme an diesem Sommerkurs ist eine kurze Bewerbung bei den OrganisatorInnen nötig!
Bewerbungen richten Sie bitte mit einem einseitigen Motivationsschreiben spätestens bis zum 21. April 2017 per E-Mail an: saskia.fischer@uni-bielefeld.de (Betreff: Bewerbung: DAAD-Sommerschule 2017).
Für alle TeilnehmerInnen wird eine Teilnahmegebühr von 150,00€ erhoben. Diese Teilnahmegebühr wird insbesondere für die Exkursion erforderlich sein, mit der die Sommerschule abschließt. Die Exkursion ist integraler Bestandteil des Sommerkurses.
Es wird ein Reader zur Vorbereitung auf die Sommerschule bereitgestellt.
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-LIT-M-LitAM2 Aufbau-Modul II: Fachphilologische Vertiefung Germanistik | Lehrveranstaltung 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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Lehrveranstaltung 3 | benotete Prüfungsleistung
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23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen | Lehrveranstaltung 1 | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.