Mit dem hundertjährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts im November 2018 sind auch die ersten Frauenbewegungen in Europa in den Fokus der aktuellen Diskussion gerückt. Während die Figur der britischen Suffragette lange Zeit das Bild der frühen Frauenbewegungen dominierte, stoßen der deutsche, österreichische und italienische Kontext verstärkt auf Interesse. Notwendig für ein umfassendes Verständnis der Entstehung und Entwicklung der frühen europäischen Frauenbewegungen ist eine Berücksichtigung ihrer ausgeprägten politischen, sozialen und kulturellen Diversität. Die im neunzehnten Jahrhundert entstehenden ersten Frauenvereine und
-organisationen waren Teil und Ausdruck tiefgreifender gesellschaftlicher Entwicklungen. Der Anspruch auf Partizipation und Gleichberechtigung von Frauen in Familie, Gesellschaft und Politik stand mit den Prozessen der Nationenbildung und der Emanzipation religiöser Minderheiten in unmittelbarer Beziehung. In dem Seminar sollen die Akteurinnen, Konzepte und Diskurse der frühen Frauenbewegungen innerhalb ihrer jeweiligen nationalen Kontexte betrachtet und die Vielfalt ihrer Entwicklungen herausgearbeitet werden. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum zwischen 1848 und dem Ende des Ersten Weltkriegs. Den thematischen Schwerpunkt bilden die deutschsprachigen, britischen, französischen und italienischen Frauenbewegungen. Gleichzeitig wird die seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts zunehmend transnationale Ausweitung der Frauenbewegungen behandelt, deren Netzwerke im Verlauf des Ersten Weltkriegs weitgehend unterbrochen oder zerstört wurden. Die Einführung des Frauenwahlrechts, die 1918 in mehreren europäischen Ländern Gestalt annahm, werden wir auch im Zusammenhang mit den aktuellen öffentlichen Diskussionen thematisieren.
Ruth Nattermann, Jüdinnen in der frühen italienischen Frauenbewegung (1861-1945). Biografien, Diskurse und transnationale Vernetzungen, Berlin/Boston 2020
Sylvia Paletschek/ Bianka Pietrow-Ennker (Hg.), Women’s Emancipation Movements in the 19th Century. A European Perspective, Stanford 2004
Angelika Schaser/Sylvia Schraut/Petra Steymans-Kurz (Hg.), Erinnern, vergessen, umdeuten? Europäische Fauenbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M./New York 2019
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-4.3 Mastermodul Geschichtswissenschaft: Moderne
4.3.5 |
Masterseminar Moderne | benotete Prüfungsleistung
|
Studieninformation |
22-M-4.3 Mastermodul Moderne
4.3.5 |
Masterseminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-M-4.4.14 Profilmodul "Kultur/Geschichte: Politik - Bild - Kunst"
4.3.5 |
Masterseminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-M-4.5.14 Forschungsmodul "Kultur/Geschichte: Politik - Bild - Kunst"
4.3.5 |
Masterseminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
30-MGS-4 Hauptmodul 3: Arbeit und gesellschaftliche Transformationen | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
Studieren ab 50 |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: