220082 „Wir wollen immer artig sein“ - Oppositions- und Umweltbewegung in der DDR (PFD) (WiSe 2010/2011)

Inhalt, Kommentar

a„Wir wollen immer artig sein“ – Opposition, Umwelt- und Alternativbewegungen in der DDR

Solange es Länder und Landtage in der DDR gab, war Opponieren auch im parlamentarischen Rahmen möglich. Der „Aufbau des Sozialismus“ ab 1952 verengte die bisher kleinen Spielräume weiter; die Legitimationskrise der SED entlud sich um den 17. Juni 1953 in einer Aufstandsbewegung, zu deren Niederschlagung die sowjetische Armee eingreifen musste.
Das „Trauma 17. Juni“ ließ die SED einen umfangreichen Verfolgungsapparat installieren, dem man bis 1961 über die offene Berliner Grenze entfliehen konnte. In den 1960er Jahren zog die Staatssicherheit die Zügel weiter an. Der Prager Frühling ermunterte 1968 nicht nur christliche Kreise zum Nachdenken über einen dritten Weg. Honeckers Antwort auf die westdeutsche Entspannungspolitik war einerseits Abgrenzung nach Westen, andererseits verbanden nicht Wenige mit seinem Machtantritt die Hoffnung auf die Reformierbarkeit der DDR.
Spätestens die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 markierte eine deutliches Zusammenstutzen der Reformkräfte. Es folgte eine Ausreisewelle intellektueller Kritiker, Manche ließ die DDR-Führung auch relativ frei zwischen Ost und West pendeln. Nicht zuletzt der zunächst zickige Umgang der SED-Kulturpolitik mit Rockmusik und freier Kunst ließ eine Rock- und Kunstszene in der DDR entstehen, die zwischen Anpassung und Distanzierung changierte. Das Kriegsrecht in Polen 1980 und vor allem der Machtantritt Gorbatschows gab neue Anstöße zu Alternativen zur sich zunehmend verknöchert zeigenden SED-Spitze. Die immer noch kleinen Zirkel der Bürgerbewegung und der autonomen Musikszene bildeten den Kern der 1989 aufbrandenden Aufstandswelle, die dem politischen System der DDR die Gefolgschaft kündigte und mit dem Mauerfall das Ende der DDR einläutete.
Diese Linien nachzuzeichnen und daraus „unterrichtbare“ Einheiten zu entwerfen ist das Ziel des Seminars. Die Unterrichtsreihe wird in einem Kurs am Bethel-Gymnasium durchgeführt und reflektiert.

Lieraturauswahl

Erhart Neubert, Geschichte der Opposition in der DDR, Berlin 1997
Klaus Schroeder, Der SED-Staat, München 1999
Ulrich Mählert, Kleine Geschichte der DDR, München 2004
Stefan Wolle, Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR, 1971-1989, Berlin 1998
Falco Werkentin, Recht und Justiz im SED-Staat, Bonn 2000
Peter Maser, Die Kirchen in der DDR, Bonn 2000
Ronald Galenza und Heinz Havemeister (Hg.), Wir wollen immer artig sein… .Punk, New Wave, Independent Szene in der DDR 1980-1990, Berlin 1990
Alexander Pehlemann und Ronald Galenza (Hg.), Spannung. Leistung. Widerstand. Magnetbanduntergrund in der DDR 1979-1990, Berlin 2006
Rainer Bratfisch (Hg.) Freie Töne. Die Jazzszene in der DDR, Berlin 2005
Michael Rauhut, Held der Arbeiterklasse. Zur John-Lennon-Rezeption in der DDR, in:APuZ 27/2010
Friedemann Bedürftig: Geschichte der DDR - 100 Bilder, 100 Fakten, Köln (Naumann & GGöbel) o. J. (ca. 2007).
http://www.jugendopposition.de (Bundeszentrale f.pol. Bildung und Robert Havemann Gesellschaft)

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Modul 2.5 Wahlpflicht 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.5 Wahlpflicht 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (HR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.11 Wahlpflicht 8 scheinfähig  

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Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 12. November 2010 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 12. November 2010 
Art(en) / SWS
PFD / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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ID
19555597